Die vielen Fajãs von São Jorge
São Jorge ist bekannt für seine über 50 kleinen Fajãs. Was ist ein Fajã überhaupt? Das haben wir uns auch erst gefragt, deshalb hier kurz und bündig die Antwort: Ein Fajã ist eine kleine, meist ziemlich schwer zu erreichende Ebene, die sich meist nur wenige Meter über dem Meeresspiegel befindet. Die meisten Fajãs sind durch Lavaströme entstanden, die direkt die Steilküste hinunter ins Meer gelaufen sind. Beim Auftreffen auf das kühle Meer ist die Lava ausgehärtet und hat so die Fajãs gebildet.
Die Fajãs, und das ist tatsächlich ziemlich spannend, haben alle ein ziemlich einzigartiges Klima, in den Fajãs im Süden wachsen sogar tropische Pflanzen wie Kaffee.
São Jorge besteht praktisch aus einem einzigen langgezogenen Bergrücken, an dessen Seiten die unzähligen Fajãs liegen. An diesem Tag wollten wir einige der besser zu erreichenden Fajãs besuchen, wobei die Routenplanung mithilfe von Google Maps praktisch gar nicht möglich war, da Google viele der kleinen Straßen, die in Serpentinen hinunter in die Fajãs führen, gar nicht kennt. Auf dieser Insel macht OpenStreetMap eindeutig einen viel besseren Job.
Morgens gegen 10:30 Uhr haben wir unsere Unterkunft verlassen, um zunächst die Fajãs im Norden der Insel zu erkunden.
Miradouro da Ponta de Queimada | Miradouro do Carregadouro
Direkt neben unserer Unterkunft gab es noch einen Aussichtspunkt, den wir natürlich auch nicht auslassen wollten. Bevor wir also aus dem Ort Queimada, in dem unsere Unterkunft lag, heraus gefahren sind, sind wir noch kurz die 30 Meter in Richtung Bucht gefahren, um uns hier einmal umzuschauen. Die Straße endet hier in einem kleinen Kreisverkehr, auf dessen Mitte ein Schild mit dem Text Miradouro do Carregadouro stand (Google Maps nennt diesen Ort jedoch Miradouro da Ponta de Queimada). Von hier aus hat man wirklich einen super Blick über die Bucht nach Velas – von hier eine Fähreinfahrt in Zeitraffer aufzunehmen wäre bestimmt klasse; haben wir aber irgendwie in dem Moment nicht dran gedacht.
Richtung Meer gibt es hier wieder eine Treppe, die in die Klippen unterhalb der Straße führt. Ganz unten gab es auch eine Leiter ins Wasser. Ob das hier tatsächlich eine so tolle Stelle zum Schwimmen ist, mögen wir aber bezweifeln. Die Aussicht ist auf jeden Fall top!
Fahrt nach Norte Grande
Von Queimada aus sind wir zunächst konstant über die Hauptstraße der Insel, der EN1, gefahren. Hier sind wir auch wieder durch den Ort Beira gefahren, vorbei an dem Mini Mercado, an dem wir am Vortag noch unser Eis gekauft hatten. An Eis war an diesem Morgen aber überhaupt nicht zu denken. Es war wieder ziemlich nebelig, gerade in den höheren Lagen. Kurz hinter besagtem Mini Mercado wurde die Sicht wieder so schlecht, dass wir nur gut 50 m weit gucken konnten.
Nachdem wir Beira verlassen hatten, ging es ein ganzes Stück durch die Natur. Kleine Waldabschnitte wechselten sich mit Hortensienbüschen am Straßenrand und Landwirtschaftlich genutzten Flächen ab. Trotzdem war es ziemlich eindeutig, dass wir über die Hauptstraße von São Jorge fuhren, da auch immer wieder andere Autos auf der Strecke zu sehen waren. Dass das Wetter so schlecht war, war ziemlich schade – diese Strecke hätte bei blauem Himmel bestimmt tausend mal mehr Spaß gemacht.
Auf der weiteren Strecke klarte die Sicht langsam wieder auf und kurz bevor wir den Ort Toledo im Norden erreichten, trafen wir wieder auf eine Kuhherde. Trotz, dass wir über die Hauptstraße fuhren, gab es hier dieses (zumindest für uns) Highlight.
Größere Highlights gab es auf dem weiteren Weg nicht, auch das Wetter konnte sich nicht so ganz entscheiden. Nach Toledo klarte es zwar immer wieder auf, sodass wir teilweise sogar blauen Himmel sehen konnten – aber immer wieder zog auch eine dichte Wolke vorbei.
Die Hauptstraße biegt hinter dem Ort Outeiroda Cruz wieder in Richtung Süden ab – da wir aber weiter den Norden besuchen wollten, fuhren wir weiter parallel zur Küste über die R 1-2. Die Straße war aber nicht schlechter, als die Hauptstraße. Irgendwann erreichten wir so Norte Grande.
Hier gibt es das ganze nochmal als Video zu bestaunen:
Fajã do Ouvidor » Miradouro | Miradouro Construido Pela Junta de Freg de Norte Grande
Norte Grande ist eine etwas größere Stadt, wenn nicht sogar die größte, im Norden der Insel. Zu Norte Grande gehört auch das erste Fajã, das wir besuchen wollten: Fajã do Ouvidor. Häufig gibt es oberhalb des Fajãs, oben auf dem Berg, noch eine eigene Siedlung, die einfacher mit dem Auto zu erreichen ist, als das Fajã unten. Sofern es Straßen in das Fajã gibt, beginnen diese dann in dem Ort oben auf dem Berg.
Das tolle an Fajãs ist, dass sie mehrere hundert Meter unter einer Steilküste liegen und es so meist tolle Aussichtspunkte von oben auf das Fajã gibt.
Als wir in Norte Grande über die Straße in Richtung Fajã do Ouvidor gefahren sind, gab es direkt einen Wegweiser, der ein MIRADOURO ausschilderte. Den mussten wir natürlich mitnehmen, sodass wir dem Wegweiser nach links gefolgt sind und so an einem Miradouro ankamen, der ein Schild mit der Aufschrift MIRADOURO CONSTRUIDO PELA JUNTA DE FREG DE NORTE GRANDE EM 1997, was wir mit unseren miserablen Portugiesischkenntnissen erst für den Namen des Aussichtspunktes hielten.
Von hier gab es einen ganz guten Blick auf die kleine Landzunge im Meer, die wir im Anschluss besuchen wollten.
Fajã do Ouvidor » Miradouro #2
Vom ausgeschilderten Miradouo aus mussten wir vielleicht 50 m wieder zurück fahren, um auf die Serpentinen herunter ins Fajã zu gelangen. Irgendwo am Wegesrand gab es hier noch einen weiteren Miradouro, von wo aus es einen aus unserer Sicht noch besseren Blick auf das Fajã gab. Hier haben wir aber nur kurz angehalten, da wir irgendwann auch mal unten ankommen wollten.
Fajã do Ouvidor » Hafen
Als wir im Fajã angekommen sind, sind wir zunächst den größten Schildern gefolgt. Diese haben den Hafen ausgeschildert. Dieses Fajã ist übrigens eins der wenigen, in dem auch Google Maps die Straßen kennt. Am Hafen gab es einen kleinen Parkplatz, der um diese Uhrzeit, es war bereits 11:25 Uhr, schon ziemlich voll war. Eigentlich war der Parkplatz sogar schon voll, als wir hier waren, sodass wir uns schon auf eine Freifläche gestellt haben, die wir gar nicht richtig als Parkplatz wahrgenommen hatten. Das Fajã hier ist sowieso, wenn das, was man im Internet so liest, stimmt, eins der touristischsten Fajãs.
Da das Wetter inzwischen aber auch schon viel besser geworden war, wurde uns auch ziemlich schnell klar, warum es hier so voll wurde. Unten am Hafen ist eine große Badezone, die an diesem Tag wirklich gut besucht war. Wir haben hier nur ein paar Fotos von den Klippen gemacht und haben uns dann erst einmal weiter umgeschaut.
Ein paar Meter oberhalb des Hafens gibt es das Restaurant O Amílcar, zu dem wir im Vorfeld folgendes gelesen hatten:
Typisch Regionales und frischer Fisch aus eigenem Fang. Schöne Terrasse. DI. geschlossen
Wir hatten zwar nur Durst, haben uns aber dann von dem Tipp verleiten lassen, die Treppenstufen hinauf zum Restaurant zu laufen, um dort mit dem herrlichen Blick in den Hafen, ein Glas zu trinken.
Als wir hier oben waren, war jedoch nur ein kleines Mädchen im Restaurant, das uns in schon ganz passablem Englisch erklärte, dass das Restaurant erst um 13:00 Uhr öffnen würde. So mussten wir also wieder umdrehen, um eine Flasche Wasser aus dem Auto zu holen und hatten aber auch etwas mehr Zeit, uns im Fajã umzusehen.
Fajã do Ouvidor » Farol und Simão Dias
Der Hafen liegt im Osten des Fajãs, wobei die Nordküste auch nur ca. 100 m entfernt liegt. Hier in der Nordküste sollte es noch einen kleinen Leuchtturm geben, den wir uns noch anschauen wollten. Die paar Meter sind wir zu fuß die steile Straße hinauf gelaufen, um einen Weg in die Klippen des Fajãs zu finden, in denen sich der Leuchtturm laut der Karte befinden sollte. Kurz hinter zwei Gebäuden auf der rechten Seite gab es einen kleinen Weg, an dem auch ein Wegweiser zum Leuchtturm hing. Hier startete ein ganz gut ausgebauter Weg durch die imposante Klippenlandschaft des Fajãs.
Die Klippenlandschaft hier ist wirklich klasse. Es gibt eine kleine Spalte, durch das das Meer fliest und einen langen Weg hin zu weiteren natürlichen Schwimmbecken, den Simão Dias, für die das Fajã auch bekannt ist. Wegen eben dieser Schwimmbecken ist der Weg durch die Klippen auch recht gut besucht, gänzlich allein waren wir hier immer nur für kurze Zeit. Wir fanden es immer wieder faszinierend, mit welchen Schuhwerk sowohl Touristen als auch die Einheimischen hier unterwegs waren. In Flip-Flops würden wir nicht über die spitzen Klippen laufen wollen…
Ziemlich direkt, nachdem wir ein paar Meter über den Weg in die Klippen gelaufen waren, konnten wir den kleinen Leuchtturm sehen, zu dem jedoch kein eigener Weg führte. Der Leuchtturm war vollends automatisiert, sodass hier nicht regelmäßig jemand hinkommen musste. Da wir dennoch ein paar schöne Bilder vom Leuchtturm machen wollten und auch die Klippenlandschaft und ihr Spiel mit dem Wasser so schön fanden, haben wir mal wieder unsere Drohne in die Luft geschickt, um ein paar Luftaufnahmen der Landschaft zu machen.
Von oben kann man sogar ziemlich eindeutig erkennen, in welche Richtung die Lava geflossen ist, die dieses Fajã erschaffen hat. Inmitten dieser schroffen Lavalandschaft hat sich über die Zeit ein breiter, grüner Streifen mit Bäumen gebildet, in dessen Mitte der Leuchtturm steht.
Insgesamt haben wir in diesem Fajã vielleicht eine knappe Stunde verbracht – und die Naturgewalt an der Küste des Fajãs hat uns wirklich beeindruckt. Wir haben unseren Weg dann aber weiter in Richtung Osten fortgesetzt.
Fajã da Ribeira da Areia » Caminho do Arco
Das nächste Fajã, das im Prinzip nur 2,5 km Luftlinie von dem Fajã do Ouvidor befindet, ist das Fajã da Ribeira da Areia. Dieses Fajã ist der erste Ort von São Jorge, den wir besucht haben, ohne dass Google Maps Straßen kennt, die hier hin führen.
Um in das Fajã zu gelangen, mussten wir natürlich wieder komplett den Berg hinauf fahren, um über die nächsten Serpentinen, die im Ort Ribeira da Areia beginnen, hinunter in das Fajã zu fahren. Für den ganzen Weg haben wir 30 Minuten gebraucht – die Fahrtstrecke war gut und gerne 10 km.
Als wir hier auf der kleinen Landzunge ankamen, haben wir uns aber wieder erst einmal nach Wegweisern ausschau gehalten. An einer Steinmauer gab es zwei große Schilder. Ein Schild wies den Weg zum CAMINHO DO ARCO nach links aus, ein anderes Schild CAMINHO DAS QUEBRADAS nach rechts. Bei ersterem, dem Caminho do Arco, handelt es sich wieder um eine Stelle in der Klippenlandschaft vor dem Fajã, die wir auch diesmal angesteuert sind. Aus dem kleinen Ort, der im Fajã liegt, führt eine Schotterstraße bis zur Küste, wo die Klippenlandschaft liegt.
Das Fajã da Ribeira da Areia liegt insgesamt noch ein paar Meter tiefer als das Fajã do Ouvidor, sodass man hier in den Lavaklippen noch ein paar Meter näher am Wasser ist. Highlight der Lavaklippen hier ist ein großer Steinbogen, der im Wasser steht. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter, als wir hier waren: Das Wasser war türkisblau und total klar und der Bogen strahlte im Sonnenschein richtig. Dass solche Steinformationen natürlich auftreten, ist kaum vorstellbar.
Die Lavalandschaft hier ist ziemlich weitläufig und man muss immer aufpassen, wo man hintritt, um nicht umzuknicken. Gerade stellen, an denen man normal stehen kann, sind eher rar und die Lavabrocken sind ziemlich spitz, sodass man besser nicht umfällt. Zu dem Steinbogen führt, das haben wir aber erst später gesehen, ein kleiner etwas ungefährlicherer Weg, über den man, ohne die Gefahr über einen großen Stein zu stolpern, laufen kann.
Ein paar Meter weiter rechts konnte man noch eine kleine bunte Stelle in den Klippen sehen, wo wir noch kurz hingelaufen sind. Dort stand ein kleiner Schrein mit einem eingelassenen Foto einer Person, die offenbar im August 2005 verstorben war. Um den Schrein lagen viele Blüten und Steine, um den Toten zu ehren. Ein sehr schöner Ort, für einen Gedenkschrein. Rest in Peace.
Nachdem wir die Klippen erkundet hatten, sind wir schon wieder zurück gefahren und haben uns den anderen Caminho nicht mehr angeschaut. Im nachhinein haben wir herausgefunden, dass es sich hierbei wohl um einen Aussichtspunkt ein paar Meter weiter östlich, mitten im Nirgends, handeln muss. Es war wahrscheinlich gar nicht so schlimm, hier nicht noch hingefahren zu sein.
Fajã dos Cubres » Miradouro
Die Nordküste ist praktisch übersät von weiteren Fajãs, wobei viele wirklich nicht (gut) mit dem Auto zu erreichen sind. Zwischen dem Fajã da Ribeira da Areia und dem nächsten Fajã, das wir besuchen wollten, dem Fajå dos Cubres, liegen laut Google Maps noch drei weitere Fajãs, die aber wohl am besten auf Wanderschuhen, statt auf Gummireifen erkundet werden können.
Das Fajã dos Cubres ist wieder von einem Ort, der sich oben auf dem Berg befindet, von Norte Pequeno, aus erreichbar, wenn auch der Weg hier hinunter etwas länger ist, als zu den anderen Fajãs, die wir bisher besucht hatten.
Auch zum Fajã dos Cubres gab es wieder einen Miradouro, der sich an der Felswand befand, die zum Fajã führte. Von hier oben konnten wir schon sehr genau die Besonderheit des Fajãs erkennen. Innerhalb der vergleichsweise großen Landzunge habt sich ein recht großer See (mit einer komischen Form) gebildet, den wir von hier schon ziemlich gut sehen konnten.
Dieser Miradouro hier ist übrigens einer der wenigen, an dem es auch eine öffentliche Toilette gab. Das kleine Toilettenhäuschen war optisch einer Windmühle nachempfunden; aber recht klein.
Interessant war auch, dass dieser Aussichtspunkt zwar Treppenstufen hatte, aber insgesamt auch barrierefrei ausgelegt war, sodass es überall auch Rampen gab.
Fajã dos Cubres » Miradouro #2
Da der Aussichtspunkt aber noch ziemlich weit vom eigentlichen Fajã entfernt war, wollten wir auf dem weiteren Weg den Berg hinunter noch an einem zweiten Punkt anhalten. Auf dem meisten Teil der Strecke gab es jedoch keinen Punkt mehr, an dem wir wirklich etwas vom Fajã sehen konnten, erst als wir schon fast ganz unten waren, haben wir noch einen schönen Ausblick über das kleine Fajã gefunden.
Die größte Straße, die hier hinunter führt, kommt komplett aus Westen, sodass man die ganze Zeit nur seitlich auf das Fajã schaut, wenn man herunter fährt. An dem letzten Ausblick, den wir vor dem Fajã gefunden hatten, konnten wir aber auch mal von hinten über das Fajã auf die Seen schauen. Von hier sah alles auch gar nicht mehr so weit weg aus, sodass wir an dieser Stelle noch einmal unsere Drohne gestartet haben, um das Fajã noch aus einer anderen Perspektive sehen zu können.
Fajã dos Cubres » Meer
Ein richtiges Ziel hatten wir auch im Fajã dos Cubres nicht. Wie bereits in den anderen Fajãs wollten wir einfach mal hinein fahren, um zu schauen, was uns erwartet. Im “Dorfkern”, wenn man ihn denn so nennen kann, stand eine Kirche, gegenüber eine Snack Bar. Wahrscheinlich, da die Snack Bar geschlossen war, standen vor der Kirche zwei Frauen (sah sehr nach Mutter & Tochter aus) an einem kleinen Klapptisch, an dem Preisschilder für Limonaden, Bier und Kuchen hingen. Die Getränke lagerten sie in Kühlboxen in ihrem Van. Erst einmal wollten wir aber weiter das Fajã erkunden, sodass wir nicht bei dem verlockenden Klapptisch gehalten haben.
Hinter der Kirche gab es auf der linken Seite ein kleines Schild, das die Lagoas auswies. Die Straße führte jedoch noch weiter, bis zum Meer. Hier am Meer gab es einen kleinen Strand aus Schotter (oder gewaschenen Lavasteinen?) und einen großen Parkplatz, an dem tatsächlich ein paar wenige Autos standen, (auch von einem Hotel und von einem Ausflugsanbieter) und in paar Containern.
Das Fajã dos Cubres ist nämlich ein beliebter Startpunkt für Wanderungen in das benachbarte, nicht am Straßennetz angebundene, Fajã do Santo Cristo. Während wir uns hier am gefühlten Ende der Welt umsahen, knatterten auch einige Quads an uns vorbei – wahrscheinlich die faule Art der Wanderung zum Fajã do Santo Cristo. 😉
Hier am Meer gab es jedoch nicht allzu viel zu sehen, das einzige was mir noch einfällt, ist, dass hier gerade noch ein Haus gebaut wurde, was uns irgendwie komisch vorkam. Gefühlsmäßig war das ganze Fajã dermaßen ruhig, dass wir nicht glauben konnten, dass wirklich jedes der Häuser bewohnt war. Warum dann hier am Ende der Zivilisation ein neues Haus bauen?
Fajã dos Cubres » Lagoa
Das Highlight des Fajãs ist natürlich der Lagoa, der See. Der See ist durch eine Insel in der Mitte praktisch in zwei Hälften geteilt, wobei zu dieser Insel ein kleiner Steg führt und so sogar gar kein richtiger Wasser-Austausch zwischen den beiden Hälften stattfindet. Auf der anderen Seite des Sees, hinter der Insel, stand ein kleines Mini-Häuschen.
Vom Meer aus sind wir zurück – an der Kirche vorbei – zu einem großen Parkplatz gefahren um dort unser Auto abzustellen. Zu Fuß sind wir dann noch einmal durch den kleinen “Ort” gelaufen und sind dann bei den Lagoas angekommen. Das Schild, welches die Seen auswies, stand auf einem Teil einer Mauer, die hier auch eine kleine Lücke hatte, durch die man in Richtung Lagos los laufen konnte. Der Weg war jedoch ziemlich dicht bewachsen und das Wetter so warm, dass wir uns mit unseren kurzen Hosen nicht wirklich getraut haben, hier komplett durch das hohe Gras zu laufen. Zecken will einfach niemand. Stattdessen haben wir hier auch noch einmal die Drohne gestartet und auch noch ein paar Fotos auf der Mauer stehend gemacht.
Fajã dos Cubres » Ermida de Nossa Senhora de Lourdes
Der letzte Stopp in diesem Fajã, den wir nun auf dem Weg zurück zum Auto erreichten, war der Platz vor der Kirche, an dem die beiden Damen ihre Getränke und ihren Kuchen verkauften. Hinter der Kirche gab es einen ziemlich modernes Toilettengebäude, das wir beide dankend annahmen, um Platz für die Getränke zu schaffen, die vor der Kirche angeboten wurden.
Zunächst haben wir nur eine Limonade bestellt, um sie zu probieren. Die Limonade, auf Zitronenbasis selbst hergestellt – nicht zu süß, nicht zu sauer – hat uns richtig gut gefallen, dass wir unbedingt noch eine zweite bestellen mussten. Auch einen kleinen Kuchen haben wir den Damen abgekauft.
Mit uns waren noch zwei Taxifahrer hier, möglicherweise warteten die gerade darauf, dass ihre Gäste von der Tageswanderung an der Küste zum Fajã do Santo Cristo zurückkehrten.
Nach unseren Getränken waren wir hier auf jeden Fall fertig und sind den Rückweg, wieder den Berg hinauf, angetreten.
Miradouro im Nirgendwo
Vom Fajã dos Cubres sind wir nun ein ganzes Stück gefahren. Auf der Südseite der Insel sollte es nämlich noch ein weiteres spannendes Fajã geben: das Fajã dos Vimes. In diesem Fajã soll eigener Kaffee angebaut werden, welchen man dort in einem eigenen Café auch probieren kann. Da sich das Fajã jedoch auf der anderen Seite der Insel befindet, hatten wir 14 km Weg vor uns – mit vielen Serpentinen.
Der Weg in das Fajã dos Vimes hat sich tatsächlich etwas gezogen. Aus Norden sind wir natürlich wieder über den großen Bergrücken in der Inselmitte gefahren, um auf die Südseite der Insel zu gelangen, wo nun auch richtig gutes Wetter war. Hier, ziemlich Zentral auf São Jorge, war es übrigens ziemlich dicht besiedelt. Wir sind vom Fajã dos Cubres praktisch in der Gegend um Calheta angekommen, einer Stadt die alleine schon 1200 Einwohner hat, was für azoreanische Verhältnisse richtig viel ist.
Nachdem wir im Süden angekommen waren, mussten wir noch ein kurzes Stück über die Hauptstraße EN2 fahren, bis unsere Navigation uns schon nach gut einem Kilometer schon wieder in das Dorf nach rechts schickte. An der Abbiegung hier war sogar schon das Fajã dos Vimes ausgeschildert, sodass wir schon die Hoffnung hatten, bald anzukommen. Der Weg war von hier aus jedoch immer noch fast 9 km lang – und wurde wieder anstrengender. Die Straße war zum einen viel enger, als die Hauptstraßen, die hier her geführt hatten und zum anderen hatte sie viel mehr Änderungen in der Steigung. Zunächst führte der Weg noch durch eine ziemlich urbane Region, doch nach ca. zwei Kilometern hat die Bebauung stark nachgelassen und wir konnten das Meer sogar wieder auf unserer rechten Seite sehen. Auf dem Weg gab es noch den ein oder anderen Miradouro, wir waren aber schon ziemlich k.o. und wollten einfach nur ankommen, weshalb wir die meisten Aussichtspunkte einfach ausgelassen haben, bis auf einen mitten im Grün. Der befand sich vielleicht zwei Kilometer vor Fajã dos Vimes.
Von dem Fajã konnten wir von hier aber noch nichts sehen.
Fajã dos Vimes » Café Nunes
Kurz hinter dem Miradouro fingen die Serpentinen an, die hinunter in das Fajã führten. Unten angekommen, endete die Straße in einer T-Kreuzung, wo es nach rechts zum Café Nunes geht. Links konnten wir schon die Kirche des Fajãs sehen.
Wir sind zunächst nach rechts gefahren. Ein Café in einem Fajã, in dem Kaffee produziert wird, klingt vielversprechend. Die Google Rezensionen verrieten uns dann, dass es sich bei dem Cafe Nunes tatsächlich um eben jenes Café handelt, das den eigens produzierten Kaffee verkauft.
Das Café befindet sich auf der rechten Seite, direkt hinter einer Mini-Brücke und bietet einen großen Parkplatz, der vollkommen leer war, als wir ankamen. Hier ist schon alles Nett mit kleinen Wegweisern, die eine duftende Kaffeetasse zeigen, ausgeschildert. Das Café selbst liegt etwas in zweiter Reihe, sodass wir erst eine kurze Einfahrt hinein laufen mussten, um auf einen kleinen Hof zu gelangen, an dem das Café liegt.
Hier im Café saßen bereits eine französisch sprachige Gruppe, die ihren Kaffee schon auf hatte und nun nur noch ein Eis schleckte. Inzwischen hatte die Sonne nämlich eine ganz schöne Kraft, die jedem ordentlich Schweiß in die Poren trieb. Auch, wenn es nicht wirklich passte, musste man hier einfach einen Kaffee probieren. Laura hat hier eine kühle Cola getrunken – Paul den Kaffee.
Portugiesicher Kaffee ist leider anders, als deutscher. Portugiesen kennen offenbar nur Espresso oder Americano, also verdünnten Espresso. Normal aufgebrühten Kaffee bekommt man hier eigentlich nie serviert. So war auch der Kaffee hier lediglich ein kleiner Espresso, der aber mit 1,50 € erstaunlich günstig war. Den eigens angebauten Kaffee, den es nur hier im Fajã gibt, hätten wir echt teurer geschätzt.
Wir hatten gelesen, dass man hier auch den Kaffeeanbau besichtigen kann. Herauszufinden, wie und wo das geht, war aber etwas komplizierter. Der ältere Herr, der gerade im Café bediente, sprach leider kein Wort Englisch, was Nachfragen zum Kaffee ziemlich verkompliziert haben. Irgendwie hat es dann aber mit Händen und Füßen geklappt – neben dem Café führte eine Treppe auf das Dach des Gebäudes. Hier war ein etwas jüngerer Mann, der Paul fragte, ob er zur Handmade Exhibition wollte und ihn dann in eine offene Webstube schickte. Das war zwar auch nicht uninteressant, aber wahrlich kein Kaffee. Bei einer zweiten Nachfrage – diesmal direkt nach dem Kaffee sprudelte der Mann nur so von Informationen.
Leider waren die Pflanzen gerade alle geerntet, sodass man an den Bäumen keine Bohnen mehr sehen konnte, aber auf einer Betonfläche lagen ein paar Bohnen in ihren verschiedenen Reifestufen ausgelegt. Der Mann erzählte, dass der Kaffee jedes Jahr geerntet, dann getrocknet und gesäubert wird. Die ganze “Führung” war kostenlos auf dem Dach des Gebäudes, in dem auch das Café liegt. Hier auf dem Dach standen auch einige Kaffeebäume und sogar Feigenpalmen.
Interessant ist auch, dass der Mann erzählte, dass sie in vielen verschiedenen Fajãs schon versucht hatten, ihren Kaffee anzubauen, er aber nirgends funktioniert hätte. Den Kaffee hatten übrigens früher mal Brasilianer mitgebracht und seitdem würde er hier im Fajã angebaut.
Die ganze Führung, auch wenn sie ziemlich kurz war, hat sich richtig gelohnt.
Fajã dos Vimes » Kirche und Badestelle
Nachdem wir alles aufgetrunken hatten und auch ein Eis gegessen hatten, ging es für uns weiter, noch einmal auf die andere Seite des Fajãs. Hier stand, wie wir bereits gesehen hatten, die Kirche und hinter der Kirche gab es, wie fast überall, wo man ans Meer kommt, eine Badezone, die bei diesem Wetter auch gut angenommen wurde.
Gegenüber vom Meer war ein kleiner öffentlicher Wasserhahn. Diese Wasserhähne gibt es auf ziemlich vielen Azoreninseln – ob sie tatsächlich Trinkwasser führen, wissen wir nicht sicher, glauben aber schon. Das Wasser hier war eine richtig tolle Erfrischung und wir haben einmal unsere Arme und Gesichter unter das eiskalte Wasser gehalten, um wieder etwas abzukühlen. Das hat sich richtig gelohnt und sollte sich noch zu einem kleinen Ritual entwickeln, das wir ab sofort fortführten, immer wenn ein öffentlicher Wasserhahn in der Nähe und uns warm war.
Von hier aus sind wir wieder aus dem Fajã heraus gefahren, wieder zurück bis auf die Hauptstraße.
Wir hatten uns überlegt, ob wir von hier aus wieder zurück zur Unterkunft fahren wollten, oder unseren Weg noch weiter in Richtung Osten fortsetzen wollten. Im Osten gab es nämlich noch ein paar Stopps, die wir auf jeden Fall sehen wollten – gleichzeitig hatten wir uns überlegt, dass wir es gerne mal einen Tag etwas ruhiger angehen lassen wollten und vielleicht mal nicht raus wollten.
Das Fajã dos Vimes haben wir ca. gegen 17:00 Uhr verlassen und, obwohl das Ostende der Insel noch eine mindestens eine Dreiviertelstunde Fahrt entfernt war, haben wir uns dafür entschieden, den Rest der Insel noch an diesem Tag zu besichtigen, um am darauffolgenden Tag in Ruhe Pause machen zu können.
Serra do Topo
Der Weg aus dem Fajã dos Vimes heraus hat sich genau so gezogen, wie der Hinweg. Es gab tatsächlich nur einen einzigen Weg, der in das Fajã hinein führte, und der führte für uns genau in die falsche Richtung, nämlich nach Westen. Unser nächstes Ziel, ein Aussichtspunkt mitten auf dem Bergrücken in der Mitte von São Jorge, lag ungefähr auf der Höhe vom Fajã dos Vimes. Trotzdem haben wir wegen des weiten Bogens, den wir fahren mussten, für den Weg eine halbe Stunde gebraucht.
Der Serra do Topo, besagter Aussichtspunkt, wird gern als Startpunkt für Wanderungen genutzt. Zu Fuß gibt es natürlich weitaus mehr Wege, als mit dem Auto, sodass man von hier sowohl sehr gut zum Fajã dos Vimes, als auch im Norden zum Fajã do Santo Cristo wandern kann. São Jorge ist an der breitesten Stelle nur 7 km breit, sodass von hier aus beide Küstenseiten gar nicht so weit entfernt sind. Man muss nur bedenken, dass die Höhenmeter bestimmt jeden unerfahrenen Wanderer in die Knie zwingen.
Als wir hier oben waren, war es wieder ziemlich neblig. Aber wie so häufig, reichte es zwei Minuten zu warten, bis sich das Gros des Nebels verzogen hatte und wir wieder eine tolle, weite Aussicht hatten. Tatsächlich war die Aussicht aber auch ohne Nebel nur so mittel – von hier aus gibt es halt viele flache grüne Weiden zu sehen.
Miradouro Pedras Brancas
Auf dem Weg weiter nach Osten sind wir noch an einem weiteren, schön ausgebauten Miradouro vorbeigekommen, den wir vorher nicht auf dem Schirm hatten. Der erst 2019 gebaute Miradouro Pedras Brancas liegt zumindest für die Aussicht ein bisschen schöner, als der Serra do Topo. Hier konnten wir durch die weiten Täler zwischen den Bergen auf das blaue Meer schauen.
Miradouro de Canada Pessegueiro
Der nächste Aussichtspunkt, an dem wir kurz angehalten haben, lag immer noch an der Hauptstraße, die nach Osten führte. Im Prinzip war die Aussicht von hier sehr ähnlich zu der Aussicht vom Miradouro Pedras Brancas – nur dass die vielen kleinen Hügel, die die Teletubbie-Landschaft der Azoren prägen, hier viel mehr zum Vorschein kamen.
Cascata do Cruzal
Das erste “richtige” Ziel im Osten war ein kleiner Wasserfall im Ort Santo Antão. Nachdem wir die Region um Calheta verlassen hatten, zu der ich das Fajã dos Vimes jetzt einfach mal zähle, sind wir wirklich 15 km lang durch unbewohntes Land gefahren. Das klingt tatsächlich schlimmer, als es tatsächlich war. Die Straße, über die wir hier gefahren sind, war ziemlich gut ausgebaut und auf der Straße war auch etwas Verkehr, sodass wir uns nicht allzu verloren gefühlt haben.
Nach eben diesen 15 km fing es aber auch langsam an, mit der Bebauung. Als erstes ging nach rechts der Weg in ein weiteres Fajã ab, das Fajã de São João, das wir aber nicht mehr besucht haben, dann folgten ein paar kleinere Orte.
Im Ort Santo Antão, genauer gesagt im Ort Cruzal, der zu Santo Antão gehört, sind wir kurz nach rechts von der Hauptstraße abgebogen. Nach einem kurzen Stück durch den Ort erreicht man hier nach einer weiteren Abbiegung nach Links einen kleinen Fluss, an dem ein Wasserfall liegt. An der Brücke, die über den Fluss führt, stand ein Wegweiser, der schon den CASCATA DO CRUZAL ausschilderte. Unterhalb der Brücke stand noch ein kleines, von Hortensien umringtes, Gebäude am Fluss.
Der breite Weg führte von der schmalen Straße aus erst ein kleines Stück hinunter in ein Waldstück, wobei wir schon nach vielleicht 50 m auf der linken Seite einen guten Blick auf den angekündigten Wasserfall hatten.
Der Wasserfall ist zwar nicht allzu groß, dafür aber ziemlich idyllisch gelegen.
Farol da Ponta do Topo
Das letzte Ziel des Tages war der Leuchtturm ganz im Osten von São Jorge. Vom Wasserfall aus ist die Insel bis zur östlichen Küste vergleichsweise dicht bewohnt. Bis zum Leuchtturm fuhren wir noch durch bzw. an 2-3 Orten vorbei, bis die Straße auf dem letzten Kilometer immer kleiner wurde und wir irgendwann auch einen Blick auf den Leuchtturm bekamen. An einer etwas abschüssigen Straße auf einer kleinen Erhöhung haben wir unser Auto kurz am Straßenrand abgestellt, um den ersten Blick auf den Leuchtturm einfangen zu können. Unmittelbar hinter dem Leuchtturm, im Meer, liegt eine kleine Insel, die genau wie der Ort heißt, in dem der Leuchtturm steht: Topo, beziehungsweise Ilha do Topo. Von hier oben sah der Leuchtturm eher unbedeutend im Vergleich zu der Insel aus, aber unser eigentliches Ziel war ja der Leuchtturm.
Natürlich sind wir die Straße noch bis zum Ende gefahren, um direkt auf dem Hof bzw. direkt vor dem Leuchtturm noch einmal anzuhalten und noch einmal auszusteigen. Da es bereits so spät war, hatte die Sonne nicht mehr so eine krasse Kraft, wie sie es den Tag über entwickelt hatte. Das machte das Erkunden des Gebiets um den Leuchtturm etwas angenehmer.
Auch vom Leuchtturm aus hatten wir eine tolle Sicht auf die Ilha do Topo. Unsere Drohnenakkus waren noch nicht ganz verflogen und so waren wir uns schnell einig, die Drohne ein letztes Mal für diesen Tag auszupacken, um noch ein paar tolle Bilder von Leuchtturm, Insel und Umgebung zu schießen.
Um den Leuchtturm herum und auch bis zum Meer dahinter gab es noch einige Felder. Ganz am östlichen Ende der Insel gab es noch einen größeren Parkplatz und einen Aussichtspunkt direkt am Meer.
Restaurant O Caseiro
So langsam hatten wir richtig Hunger bekommen. Um diesen zu stillen, haben wir in Google Maps in der Umgebung nach Restaurants gesucht und im Ort Topo recht wenige Treffer gelandet. Lediglich das Restaurant O Caseiro hat uns angesprochen, sodass wir also als nächstes zu diesem Restaurant gefahren sind, das sich ziemlich Zentral in der dicht bebauten “Innenstadt” von Topo befindet.
In der Stadt haben wir uns an den Straßenrand gestellt und mussten noch ganze 10 Schritte zum Restaurant laufen. Topo ist ganz anders als Velas: Velas besteht aus vielen kleinen Gebäuden, die auf dem Fajã, auf dem Velas liegt, ziemlich verstreut sind. Topo ist gefühlsmäßig viel kompakter und hat hier wo das Restaurant liegt schon fast eine Art Innenstadt.
Das Restaurant war richtig gut (!!!) – eins der besten, die wir in unseren drei Wochen auf den Azoren besucht haben. Draußen gab es eine Terrasse mit vielleicht vier Tischen. Nachdem wir einmal im Restaurant drinnen waren, haben wir uns hier an einen Tisch gesetzt und ziemlich zeitnah bestellen können. Die Mitarbeiter waren ultra freundlich und flott. Wir haben uns wirklich in keinem anderen Lokal auf den Azoren willkommener gefühlt.
An der Terrasse schlich die ganze Zeit eine niedliche Katze umher. Wir hatten uns gerade akklimatisiert, ein paar Schlücke unserer Getränke getrunken und die Umgebung etwas genauer betrachtet, als schon das Essen kam. Das war richtig lecker! Besonders der frische Fisch war ein Erlebnis. Die Katze wollte offenbar aber auch etwas von dem Fisch abhaben, der ziemlich gut roch. Allzu entspannt war das Essen hier deshalb nicht, da die Katze sogar auf Pauls Schoß gesprungen ist und richtig runtergeschubst werden musste, damit sie nichts vom Fisch klauen konnte. Als eine Mitarbeiterin vom Restaurant das sah, verjagte sie die Katze zwar recht nachhaltig und entschuldigte sich für das Tier, aber da war das Essen sowieso schon auf (also Paul hat den Kampf um den Fisch gewonnen).
Was uns ein bisschen fragend zurück ließ ist die Tatsache, dass das Restaurant neben uns kaum Gäste hatte. Da Portugiesen aber generell eher spät zu Abend essen, kann es sein, dass wir einfach zu früh für andere Gäste waren – oder war doch Corona schuld?
Als wir bezahlten, wurde es schon langsam dunkel. Auf dem Rückweg wurde es dann richtig Dunkel – was gerade auf den Straßen hier ziemlich spannend ist, da in weiten Teilen keine Straßenlaternen aufgestellt waren und wir wirklich nur sehen konnten, was unsere eigenen Scheinwerfer anleuchteten. Viel Verkehr war auf den Straßen auch nicht mehr.
Auf dem Rückweg sind wir konstant über die Hauptstraße im Süden der Insel gefahren, sodass wir zumindest im Dunkeln noch in der zweiten große Stadt, Urzelina, waren, obwohl wir nichts von ihr gesehen haben.