Von Pico nach São Miguel inklusive Hauptstadt und Ananasplantagen
Entfernung | Stop | |
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Hotel Alma do Pico
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8 km in 15 Minuten | ||
= 8 km in 15 Minuten Fahrtzeit |
Dreieinhalb Tage lang haben wir nun Pico erkunden können – die inzwischen fünfte Insel unserer Reise. Die größte und auch wohl bekannteste Insel der Azoren, São Miguel, stand jedoch noch aus. Für diese letzte Highlight-Insel haben wir diesmal eine knappe Woche eingeplant: von der Ankunft am Dienstag bis zum Abflug am frühen Sonntagmorgen.
Flughafen Madalena
Unser Flieger sollte um 09:30 abheben, sodass wir unsere Unterkunft recht früh verlassen mussten, um die gewohnten anderthalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Auf dem Weg zum Flughafen sind wir an diesem Morgen tatsächlich noch eine Strecke das erste Mal gefahren. Trotz, dass wir an den vorangegangenen Tagen bereits mehrfach am Flughafen vorbei gefahren waren, sind wir diesmal anders gefahren. Sonst waren wir an der Küstenseite des Flughafens unterwegs, jenseits des Rollfeldes. Das kleine Terminal lag auf der Innenseite der Insel und hatte seine eigene Zubringerstraße.
Vor dem Flughafen gab es einen großen Parkplatz, auf dem wir unseren Mietwagen abstellen konnten, dessen Schlüssel wir im Anschluss am Schalter der Mietwagenfirma im Flughafen abgeben wollten. Der Schalter war jedoch noch geschlossen – und sollte erst um 08:30 Uhr aufmachen. Über die Uhrzeit wollte der Mitarbeiter der Agentur, bei dem wir das Auto ein paar Tage zuvor abgeholt hatten, auch gar nicht diskutieren. Auf diese Weise haben wir erst einmal in Ruhe eingecheckt, um danach noch auf den Mitarbeiter am Autatlantis-Schalter zu warten. Auch auf das Einchecken mussten wir hier noch etwas warten – wir waren zwar die zweiten in der Schlange, aber es waren noch längst keine Mitarbeiter der Airline da, die das Gepäck auch annahmen… deutsche Überpünktlichkeit macht hier irgendwie nicht allzu viel Sinn, wie uns scheint. Beim Abgeben des Autosschlüssels hat sich der Mitarbeiter das Auto nicht einmal angeschaut. Er sagte, er hätte es schon auf dem Parkplatz stehen sehen und es wäre alles in Ordnung. Super. Paul konnte endlich seinen Kaffee im Cafe bekommen ¯\_(ツ)_/¯
Danach ging es durch die Sicherheitskontrolle und ab ins kleine Propellerflugzeug.
Flughafen Ponta Delgada
Der Flughafen in São Miguel ist tatsächlich mal wieder eine Nummer größer, als die kleinen Mini-Flughäfen auf den anderen Inseln. Trotzdem ist er noch immer ziemlich übersichtlich und die Gefahr, sein Gate nicht zu finden ist auch hier wahrscheinlich nicht gegeben.
An diesem Flughafen gab es das erste mal seit langer Zeit aber mal wieder mehr als ein Gepäckband, sodass wir schauen mussten, wo denn unser Gepäck landete. Tatsächlich in Betrieb war aber natürlich nur eins, sodass sich die Frage recht schnell erübrigte.
Nachdem wir unser Gepäck hatten, mussten wir nur noch unseren Mietwagen abholen – wobei sich hier erstaunlicherweise kaum eine Schlange gebildet hatte. Der Parkplatz, wo sich logischerweise auch unser Mietwagen befand, hatte sogar eine Beschilderung mit Namen. Der Wagen sollte auf P5 stehen, wo wir ihn dann auch gefunden haben.
Pineapples Santo António
Schon Wochen vor unserer Azorenreise hatte Laura den großen Wunsch auf dieser Reise eine Ananasplantage zu besichtigen. Wir hatten beide noch nie gesehen, wie eine Ananas wächst und fanden das ziemlich spannend. An ein paar Orten auf den anderen Inseln hatten wir durch Zufall zwar schon wilde Ananaspflanzen gesehen, wollten jedoch auf jeden Fall auch noch eine Plantage sehen.
Da sich unsere Unterkunft im Norden von São Miguel befand und der Flughafen im Süden, haben wir uns entschieden, erst den Süden um die Hauptstadt Ponta Delgada zu erkunden, um erst später nach Norden zu unserem Hotel zu fahren.
Unser erstes Ziel war die Ananasplantage Santo António. Das Straßennetz von São Miguel erinnert an Deutsche Verhältnisse und konnte sehr gut befahren werden. Es war kein Vergleich zu den vorherigen fünf Inseln, die wir schon besucht haben. Nach guten 15 Minuten sind wir an der ersten Plantage angekommen.
Vor der Anlage gab es einen kleinen Parkplatz, auf dem bereits zwei weitere Autos parkten. Wir konnten uns problemlos daneben stellen. Beim Aussteigen mussten wir uns erst einmal aklimatisieren. Es war ziemlich warm geworden und wir kannten an diesem Tag bisher nur die Klimaanlagen-Luft von Flughafen, Flugzeug und Auto. Die Sonne knallte ganz ordentlich vom blauen Himmel.
Zur Ananasplantage gehörte ein großes, rosanes Gebäude mit einem großen “SANTO ANTÓNIO” Schriftzug, das direkt am Parkplatz lag. Hier drinnen gab es einen Shop mit einem Mitarbeiter, der uns direkt mit auf eine kleine Führung mitnahm. Gemeinsam mit 4 anderen Leuten sind wir kurz auf die andere Straßenseite der kaum befahrenen Straße gelaufen, wo die vielen großen Gewächshäuser der Santo António Plantage standen. Hier hat uns der Mitarbeiter die Pflanzen im verschiedenen Wachstumsstadium gezeigt und erklärt, was wann mit den Pflanzen gemacht werden muss, damit sie gut gedeihen. Die Pflanzen brauchen zum Beispiel ein ziemlich konstantes Klima, das sie hier in den Gewächshäusern aufrechterhalten können – in der Decke gab es unzählige Fenster und das ganze Glas war mit einer dicken Kalkschicht beschmiert, um etwas von der Sonnenhitze zu reflektieren. Die Luftfeuchtigkeit in den Gewächshäusern ist aber richtig enorm, insgesamt richtig tropisch dort drinnen!
Nachdem wir mit der kurzen kostenlosen Führung fertig waren, zeigte uns der Mitarbeiter noch einen kurzen Film, der halb Imagefilm der Plantage und halb wirklich informativ war. Wir haben dann hier noch eine Ananas-Kima (Kima ist der lokale Softdrink der Azoren und kommt direkt aus Ponta Delgada) getrunken und nochmal gefragt, ob wir auch alleine nochmal durch die Gewächshäuser laufen dürften – was der Mitarbeiter bestätigt hat.
Der Shop war auch ziemlich reichhaltig. Alles konnte man hier mit Ananas bekommen. Von Likör und Bier bis hin zu den kleinen Früchten. Als wir auch hier im Shop alles in Ruhe gesehen hatten, mussten wir noch ein Ananasbier als Erinnerung mitnehmen und waren dann aber fertig.
Hier war alles ziemlich nett und fühlte sich voll persönlich an. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Shop
Bunte Stühle an der Quinta da Abelheira
Als nächstes Ziel hatte Laura noch eine weitere Ananasplantage herausgesucht, die wir ansteuern wollten. Im Internet hatte sie zuvor nämlich gelesen, dass jemand nur eine Ananasplantage besucht hat und gerade Pech hatte, dass alle Früchte gerade geerntet worden waren. Mit zwei Plantagen wollten wir einfach sicherstellen, dass wir auch wirklich alles sehen, was zu sehen ist.
Die zweite Ananasplantage A Arruda war gar nicht weit von Santo António entfernt. Zwischen den beiden Plantagen liegen nur 700m Luftlinie, wobei Google Maps einen 2 km langen Weg über die Straßen vorschlägt. Als wir diesen Weg fahren wollten, merkten wir wieder, dass wir Google Maps auch in Ponta Delgada offenbar nicht wirklich für voll nehmen konnten: wir sollten wieder falsch herum in eine Einbahnstraße hinein fahren. Mit etwas manuellem Navigationsgeschick und gesunden Menschenverstand haben wir aber dann einen Weg zur zweiten Ananasplantage gefunden.
Auf dem Weg, den wir heute nicht mehr nachgestellt bekommen – hier waren einfach zu viele zu enge Straßen, als dass wir einen Überblick behalten konnten – sind wir noch an einer Straße vorbei gekommen, an der bunte Stühle hingen. Ein paar Fotos konnten wir hier machen, bis aber wieder so viel Verkehr war, dass wir besser weiter gefahren sind, bevor wir die Straße blockierten.
Ananases A Arruda
Die zweite Ananasplantage lag gegenüber von zwei oder drei Hochhäusern mit Wohnungen. Hier gab es auch einen großen Parkplatz, der aber nicht dediziert für Besucher der Ananasplantage angelegt worden war. Am Tor der Ananasplantage angekommen machte das alles hier erst einmal einen etwas “professionelleren” Eindruck. Professionell im Sinne von Gewinnorientiert: Es gab nah am Eingang bereits einen großen Shop mit angeschlossenem Restaurant und im hinteren Teil lagen die Plantagen.
Hier gab es keine Führung durch die Gewächshäuser, dafür hingen hier Schilder an den Türen, auf denen beschrieben wurde, in welchem Stadium sich die Pflanzen hier gerade befänden. Das war hier zwar auch nett gemacht, war aber dreckiger und nicht so persönlich, wie bei Santo António.
Als wir die Gewächshäuser besichtigt hatten und für uns festgestellt hatten, dass sie sehr ähnlich zu denen von Santo António waren, haben wir noch einen Blick in den Shop geworfen. Hier wurden diverse Artikel verkauft, die jedoch zu einem großen Teil irgendwie gar nichts mit der Plantage oder generell Ananas im weiteren Sinne zu tun hatten. Irgendwie hätten wir schon gerne mal eine Ananas probiert, aber das wurde hier irgendwie nicht so angeboten, was schade war.
Die Hauptstadt Ponta Delgada
Wo wir nun mal gerade in Ponta Delgada waren (und uns auch das Restaurant bei der zweiten Ananasplantage etwas Hunger gemacht hatte), hatten wir uns entschieden auch einmal durch die Innenstadt der Hauptstadt der Azoren zu laufen. In der Stadt sollte es noch etwas Street-Art geben und hoffentlich auch ein nettes Restaurant für ein kleines Mittagessen.
In unsere Navigation haben wir zunächst einen Parkplatz eingetragen, der schon ein paar Meter außerhalb der Stadt in Richtung Südwesten in der nähe des Hafens lag. Auf diese Weise verlief unser Weg praktisch genau an der Innenstadt entlang, wo wir die Augen nach einem Parkplatz offenhalten konnten. Ziemlich Zentral am Hafenbecken haben wir Glück gehabt und einen Parkplatz am Seitenstreifen der Küstenstraße gefunden, wo wir unser Auto abstellen konnten und einen ziemlich kurzen Weg in die Stadt hatten.
Travessa do Arco
Wenige Meter von unserem Parkplatz führte ein Weg in Richtung Innenstadt – zufälligerweise genau einer der Wege, die Laura im Vorfeld als Must-See-Streetart-Kulisse herausgesucht hatte: die Travessa do Arco, an der viele hohe Bögen aufgestellt sind und ein riesiges Kunstwerk, das einen Wal mit einem Papierboot im Wasser zeigt, eine Hauswand ziert.
Am Ende der Gasse landeten wir ziemlich mitten in der Innenstadt.
Wir hatten so langsam wirklich Hunger bekommen und haben uns, als wir in der Stadt waren, erst einmal etwas orientiert und nach einem Restaurant gesucht. Wir hatten eine Pizzeria gefunden, wo wir uns gut vorstellen konnten, etwas zu essen, sodass wir als erstes dort hin gelaufen sind.
Das Restaurant Lan’s war gar nicht weit weg, war aber vollständig belegt. Hier hätten wir wohl vorher reservieren müssen, um noch einen Platz zu bekommen. Der Kellner sagte, wir könnten es vielleicht in einer halben Stunde nochmal probieren, aber aktuell sähe es schlecht aus. Wir hatten uns fast schon auf eine halbe Stunde Wartezeit eingestellt – aber trotzdem noch weiter nach Alternativen geschaut.
Café Central | Igreja de São Sebastião | Portas da Cidade
Eine Straße vorher, direkt gegenüber von der großen Kirche Igreja de São Sebastião, gab es noch ein Restaurant, das ganz gut aussah, das Café Central. Hier haben wir einen Blick auf die Karte geworfen und trotz des “Café” im Namen war das hier ein ordentliches Restaurant. Laura hatte hier einen richtig guten Burger und Paul Nudeln mit der besten Sauce seit langem. In Kombination mit dem Blick auf die imposante Kirche im Zentrum des Platzes war das schon richtig cool hier. Dass wir nicht bei Lan’s essen konnten, haben wir ganz schnell vergessen.
Vom Kirchplatz aus führte uns unser Weg nach dem Essen wieder in Richtung Meer. Hier steht nämlich noch das historische Stadttor und eine Statue direkt zwischen der Küstenstraße und der Innenstadt.
Mercado da Graça
Als wir von hier noch ein paar Fotos aufgenommen hatten, wollten wir uns noch den Markt Mercado da Graça anschauen, der auch nur knapp 400 m vom Cafe entfernt lag. Der Mercado ist ein ständiger Markt, an dem lokale Anbieter alles mögliche an frischen Produkten anbieten.
Der Markt war nicht mehr richtig voll, als wir hier waren. Das kann sowohl damit zusammenhängen, dass es bereits 14:30 Uhr war – oder tatsächlich auch mit den COVID-19-Schutzmaßnahmen. Die Ecke mit dem Fisch wurde bereits sauber gemacht, als wir hier ankamen, dafür waren wir definitiv zu spät. Es war trotzdem noch genug los, um etwas von der Atmosphäre einsaugen zu können, das viele frische Obst und die selbstgemachten Marmeladen und Saucen zu sehen und auch eine Idee davon zu bekommen, wie viel hier sonst los sein könnte. Die Gänge und die vielen leeren Standflächen ließen noch viel Kapazität frei.
Als wir einmal über den Markt gelaufen waren, sind wir aber wieder zurück zum Auto gelaufen. Unter dem Markt hätte es übrigens auch eine Tiefgarage gegeben.
Einkaufszentrum Parque Atlantico
Ein letztes Ziel hatten wir für diesen Tag noch in Ponta Delgada, bis wir die Weiterfahrt zum Hotel antreten wollten: Den Park Jardim António Borges. Wie auch auf den anderen Inseln wollten wir bevor wir zum Hotel fuhren auch noch einmal kurz einkaufen gehen, um zumindest ein paar Getränke zu haben, die wir in den nächsten Tagen trinken konnten, wenn wir unterwegs waren. So haben wir direkt strategisch geschaut, ob es einen Supermarkt gäbe, der sich in der Nähe von eben diesem Park befindet und sind bei dem Continente Modelo fündig geworden.
Erst als wir hier angekommen sind, ist uns richtig bewusst geworden, dass sich dieser Supermarkt mitten in einer großen Shopping-Mall, dem Parque Atlantico, befindet. Unten im Mall-Gebäude gibt es eine große Tiefgarage, auf der wir unser Auto problemlos und sogar kostenfrei abstellen konnten.
Von hier aus sind wir dann mit dem Aufzug hinauf gefahren – als erstes zu den Toiletten im Obergeschoss. Hier im Obergeschoss konnte man schon von oben eine riesige Wal-Statue erkennen, die hier über den Rolltreppen von der Decke hing. Das mussten wir auf jeden Fall später noch einmal von unten sehen!
Neben den Toiletten war hier oben auch die Fressmeile der Mall. Es gab ziemlich viele sehr gut aussehende kleine Theken, von denen man sich sein Essen holen konnte, um es in einer großen Tischsammlung in der Mitte zu verzehren. Um einigermaßen Corona-Hygienemaßnahmen umzusetzen, war hier in der Mitte jeder Tisch mit einem Papp-Schieber bestückt, der anzeigte, ob der Tisch gerade benutzt und dreckig oder frisch desinfiziert war. Das war ein richtig gutes Konzept!
Nachdem wir ein paar Tage zuvor auf São Jorge eine so gute Limonade getrunken hatten und hier in der Mall auch einen Laden gesehen hatten, der Limonade verkaufte, haben wir hier noch eine getrunken, bevor wir auf die Suche nach dem Supermarkt gegangen sind. Die Limonade im kleinen Fajã auf São Jorge war aber um Welten besser.
Der Supermarkt befand sich ganz hinten im Erdgeschoss der Mall. Hier haben wir hauptsächlich Getränke und ein paar Snacks für unterwegs gekauft.
Jardim António Borges
Das Auto konnten wir praktischerweise einfach in der Tiefgarage der Mall stehen lassen, denn der Park, der unser nächstes Ziel war, befand sich praktisch nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Mall.
Nach wenigen Minuten standen wir so auch schon vor dem Tor, das in den Park hinein führte. Wir haben diesen Park als Abschluss-Spaziergang für den Tag gesehen und sind hier nur einmal kurz durchgeschlendert.
Der Park war ziemlich gut besucht. Fast alle der vielen Bänke, die hier am Wegesrand standen, waren besetzt. An einer Stelle gab es noch ein interessantes Gebäude aus Naturstein und in der Mitte des Parks lag ein kleiner netter See. Insgesamt war der Park schon ganz nett und hier sind auch ein paar schöne Fotos entstanden. Der Park war jetzt aber kein Highlight oder Must-See.
Der Park wird nachts übrigens geschlossen. Die Öffnungszeiten sind 09:00–20:00 Uhr.
Pedras do Mar Resort & SPA
Der Weg zum Hotel war nichts wirklich besonderes mehr und hat sich eher etwas gezogen. Das kann aber auch daran liegen, dass die Straßen vergleichsweise langweilig waren und hier nicht allzu viel zu sehen war. Die Straßen waren auch recht voll – fast vergleichbar mit deutschen Straßen.
Das Hotel war aber richtig klasse. Trotz, dass das Hotel ziemlich bezahlbar war, hatten wir hier wirklich einen 5-Sterne Eindruck. Auch optisch macht es richtig was her, die Einrichtung war richtig modern und top durchgestylt.