Der Osten von Terceira
Am Morgen des zweiten vollen Tages auf Terceira hat das Wetter uns weiter ärgern wollen: Es regnete nämlich. Wir haben uns davon allerdings nicht einkriegen lassen und zunächst in Ruhe unser Hotelfrühstück genossen, das wir diesmal über den Zimmerservice geliefert bekommen haben. Corona führt manchmal schon zu mehr Luxus… 😛
Ca. gegen 10:00 haben wir das Hotel dann aber mit Regenjacken im Gepäck verlassen. Das Wetter war gar nicht so schlimm, wie es zunächst aussah: Ja, es war ziemlich nass, aber überhaupt nicht kalt, sodass wir einfach in den am Vorabend zu ende geplanten Tag gestartet sind.
Alto da Memória Monumento da Memoria
Als Erstes für diesen Tag haben wir das Denkmal Alto da Memória besucht. Das Denkmal liegt auf einem kleinen Berg, dem Memory Hill nördlich der Innenstadt von Angra do Heroísmo, sodass wir von hier wieder mal eine Aussicht über die Stadt haben sollten, nur halt von der anderen Seite als am Vortag.
Auf dem Weg zum Denkmal prasselte der Regen schon ganz schön auf die Windschutzscheibe des Wagens, sodass wir direkt, als wir am Parkplatz, der sich direkt vor einer Treppe zum Memorial befindet, anhielten, die Regenjacken überzogen. In kurzer Hose und Regenjacke sind wir dann die Treppen hinauf gelaufen.
Um das Denkmal herum gibt es einen größeren Platz, auf dem zwei Pfähle voller Wegweiser stehen. Der eine Wegweiser zeigt die Richtungen und Entfernungen zu diversen azoreanischen Städten an, der andere Wegweiser zu großen internationalen Städten wie Washington, London, Tokio und Rio de Janeiro.
Hinter dem Denkmal hatten wir dann tatsächlich eine schöne Aussicht auf das verregnete Angra do Heroismo. Hier gibt es auch eine Treppe vom Memory Hill hinunter in Richtung Stadt. Man kann hier direkt den Jardim Duque da Terceira Erreichen, den wir am Vortag morgens schon besichtigt hatten, als das Wetter noch gut war. Als wir irgendwann wieder im Auto saßen, waren wir ziemlich nass geregnet. Auch wenn die Regenjacke den meisten Regen abgehalten hatte, lief das Wasser nun mal nach unten und hatte die Hosen ziemlich nass gemacht. Bei der Wärme machte das aber nicht so viel aus – es war halt nur etwas feucht.
Verlassene Fabrik #2
Bevor wir Angra do Heroismo für den Tag verlassen wollten, haben wir aber noch einen Halt an der verlassenen Fabrik gemacht, die wir ja bereits am ersten Tag gefunden hatten. Nun hatte auch Paul die Ruhe, Fotos von dem Kunstwerk zu machen – wobei nicht nur die Fabrik hier ein spannendes Fotomotiv abgibt. Links neben der Fabrik steht noch eine alte Wohnhausruine, von der aus man auch einen Blick auf die Fabrik hat. Die Fotos von diesem Stopp sprechen aber denke ich für sich.
Aussicht auf Ilhéus das Cabras
Unser erstes Ziel, das nicht mehr in Angra lag, war ein Aussichtspunkt auf die Inseln Ilhéus das Cabras, die südlich vor Terceira vorgelagert sind. Es handelt sich bei den beiden Inseln um ein Naturschutzgebiet, auf dem unter anderem viele Vögel nisten.
Um einen schönen Blick auf die Inseln zu erhaschen, sind wir also der Südküste von Terceira gefolgt, um zum Miradouro da Cruz do Canraio zu kommen. Schon anderthalb Kilometer vor diesem Miradouro haben wir an der Straßenseite einen ausgebauten Aussichtspunkt gesehen, der eine gute Sicht auf die Inseln bot. Wir bemerkten nämlich schon, dass wir langsam an den Inseln vorbeifuhren und so die Lücke zwischen den beiden Inseln optisch immer mehr verschwand. Obwohl wir zunächst an dem ersten Aussichtspunkt vorbeigefahren waren, sind wir noch einmal umgekehrt (was gar nicht so einfach war, weil die Straße nicht sonderlich breit war), um von hier noch ein paar Bilder machen zu können.
Miradouro da Cruz do Canario
Im Anschluss ging es dann zum eigentlichen Ziel, dem Miradouro da Cruz do Canario. Wo der vorherige Aussichtspunkt noch einfach eine kleine Plattform am Straßenrand war, ist es hier schon etwas größer. An diesem Miradouro gab es zumindest einen größeren Parkplatz, auf dem wir das Auto problemlos abstellen konnten und eine schön hergerichtete Kiesfläche – wir waren auch hier wieder die einzigen Touristen. Der Blick auf die Inseln, also der eigentliche Grund, aus dem wir diesen Aussichtspunkt angefahren haben, war von hier auch ziemlich gut, wobei tatsächlich die Lücke zwischen den beiden Inseln von hier aus nicht mehr zu erkennen war. Der ungeplante Stopp am Aussichtspunkt vorher war also nicht schlecht.
Der Miradouro da Cruz do Canario liegt direkt in den Klippen an der Südküste. Um die ganze Fläche ist hier eine Mauer gezogen, wobei es an der rechten Seite eine Stelle gibt, an der man an der Mauer vorbei in die Klippen laufen kann. Wenn man hier etwas aufpasst, ist das hier aber recht ungefährlich. Auf der anderen Seite der Mauer kann man noch an den Klippen entlang laufen, hier kann man noch das ein oder andere Foto der Ilhéus das Cabras mit schönen Klippen im Vordergrund machen.
Buntes Boot – Denkmal
Der nächste geplante Tagesordnungspunkt war der Besuch des Fort of Greta. Das ehemalige Fort liegt ganz im Südosten der Insel und nur 10 Autominuten vom Miradouro do Canario entfernt. An einer Abbiegung hat Paul noch einen interessanten Brunnen entdeckt, an dem wir kurzerhand noch angehalten sind.
Der Stopp an dem einem Boot mit Wellen nachempfundene Brunnen war aber nur von kurzer Dauer. Nach ein paar Schnappschüssen haben wir die Fahrt in Richtung Fort Greta fortgesetzt.
Farol das Contendas
Kurz vor dem eigentlichen geplanten Ziel, dem Fort of Greta, sind wir noch an einem hübschen kleinen Leuchtturm vorbeigekommen. Der Farol das Contendas liegt in einer kleinen hübschen Bauernsiedlung mitten in einer langgezogenen Kurve.
Auf der rechten Seite hatten wir den schönen Leuchtturm gesehen und mussten auch hier für ein paar Fotos anhalten. Als wir hier aus dem Auto ausgestiegen sind, ist es sogar das erste Mal am Tag richtig angenehmes Wetter gewesen. Wir konnten hier problemlos im T-Shirt etwas herumlaufen.
Der Leuchtturm selbst befand sich leider hinter einer Mauer und hinter einem geschlossenen Tor und sah eher so aus, als würde er Privatpersonen gehören, weshalb wir nicht direkt auf das Leuchtturm-Grundstück gelaufen sind. Stattdessen sind wir ca. 50 m die Straße hoch und wieder runtergelaufen, um den Leuchtturm aus verschiedenen Winkeln zu bestaunen. Die ganze Umgebung hier machte einen richtig idyllischen und bäuerlichen Eindruck. Gegenüber vom Leuchtturm gackerten einige Hühner in ihrem großzügigen Gehege und wir mussten zweimal Platz für einen Bauern im Trecker machen, der gerade sein Feld bewirtschaftete. Insgesamt war es hier ziemlich ruhig, sodass wir problemlos auf der Straße laufen konnten, ohne Gefahr zu laufen, überfahren zu werden.
Fort of Greta
Nach den vielen ungeplanten Zwischenstopps haben wir es nach dem Leuchtturm doch irgendwann bis zum Fort of Greta geschafft. Tatsächlich wäre alles andere auch wirklich verwunderlich gewesen: vom Leuchtturm aus mussten wir nur noch eine Kurve weiter fahren, um das Auto vor den Hinweisschildern zum Fort abzustellen. Hier an den Hinweisschildern befindet sich das eigentliche Fort aber noch gar nicht, denn um dort hin zu gelangen muss man erst ein Stück wandern. Wir hatten uns aber darauf vorbereitet und auch das Wetter machte gerade richtig Laune dazu.
Von der Straße aus, an deren Rand wir das Auto abgestellt hatten, verlief ein kurzer aber steiler Weg zur Küste. Hier unten gab es noch eine weitere Tafel, auf der kunstvoll die Küste mit einigen Segelschiffen abgebildet war. Auf dieser Tafel ist insbesondere zu erkennen, wo sich das alte Fort befunden haben soll.
Von der Freifläche aus verlief ein Weg nach rechts, dem wir gefolgt sind. Nach einigen Metern wurden wir mit einem Wegweiser zum Fort entlohnt und sind dem Weg auf einen Hügel mit toller Aussicht über die Bucht gefolgt. Das Fort of Greta liegt auf einer kurzen Landzunge zwischen zwei Buchten im Südosten von Terceira. Auf der anderen Seite der westlichen Bucht am Fort konnten wir von diesem Hügel aus den soeben besuchten Farol das Contendas sehr gut sehen. Wir waren nun mal wirklich nicht weit gefahren. Was wir aber auch gut sehen konnten, war, wie tief die Wolken trotz des warmen Wetters immer noch hingen. Wir hatten wirklich Glück, dass wir hier so eine klare Sicht hatten, wenn die Wolken ein paar Meter tiefer gehangen hätten, hätte die Wanderung zum Fort weitaus weniger Spaß gemacht.
Vom Hügel aus führte ein weiterer Weg wieder hinunter, den Paul alleine gelaufen ist. Nach knappen fünf Minuten kam er hier an einer wunderschönen Stelle direkt an der Steilklippen an. Im Rücken lag der vorhin beschriebene Hügel mit toller Aussicht, und links, rechts und vor ihm gab es nichts als Klippen und Meer. Genau als er hier angekommen war, brachen die Wolken auf und die Sonne knallte auf die Steine herab und färbte das Meer wunderbar blau.
Der Weg führte nun links herum an der Steilklippe entlang. Da es hier jedoch ziemlich steil war und es bis zum Meer nicht mehr allzu viele Möglichkeiten gab, sich irgendwo festzuhalten, ist hier inzwischen ein Seil als Handlauf montiert worden, das es sich wirklich lohnt zu nutzen. Die Bäume, die direkt hinter dem Handlauf wachsen, spendeten auf diesem Teil des Weges angenehmen Schatten. So war der recht steile Weg die Steilküste hinunter zwar etwas anstrengend, da man schon vorsichtig sein muss, wo man hintritt, aber insgesamt ganz gut zu laufen.
Am Ende des steilen Teils mit Handlauf gab es in den Felsen einen kleinen gemauerten Bereich. Ob es sich hierbei um Überreste des Forts handelt? Keine Ahnung – es kam aber einem Fort bisher am nächsten (oder halt irgend einer alten Ruine). Hier stand auch ein Schild mit der Aufschrift “Fort of Greta”, das zum einzigen Mal keine Pfeilform hatte. Da es hier aber nicht wirklich mehr zu entdecken gab, ging es einfach weiter den Weg entlang, der abermals nach links führte.
Der Weg führte nun wieder durch etwas bewachseneres Gebiet, bei dem keine Gefahr mehr bestand, ins Meer zu stürzen. Der Weg endete aber ziemlich abrupt an dem Weg, den wir zu Beginn den Hügel hinauf gelaufen waren. Nach knappen 20 Minuten ist Paul also wieder am Ausgangspunkt angekommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Weg ist hier das Ziel. Der Teil am Meer entlang ist wirklich schön und auch der Ausblick vom Hügel macht richtig was her. Viel vom alten Fort haben wir aber nicht gefunden – und wenn man hier nur wegen der alten Ruine hin möchte lohnt es sich wahrscheinlich eher den Weg “falschherum” zu laufen.
Vila de São Sebastião
Pastelaria Matriz, Igreja de São Sebastião und Império São Sebastião
Wieder im Auto beim Fort of Greta war der halbe Tag schon fast rum. Um 13:20 saßen wir erst wieder in unseren Sitzen und unser Magen fing an zu knurren. Wir befanden uns hier aber im äußersten Südosten von Terceira – und hier ist nicht wirklich viel los. Auf diese Weise haben wir uns dazu entschieden, zunächst unsere nächsten Ziele, die sich beide im nahegelegenen Ort Vila de São Sebastião befanden, anzusteuern.
Auf dem Weg in den Ort hat Paul schon einmal Google befragt, welche Essensmöglichkeiten es denn hier wohl gäbe und ist auf die Pastelaria Matriz gestoßen, die auf Google Maps ziemlich gut bewertet war.
Der Ort Vila de São Sebastião befindet sich nur ca. 5 Autominuten vom Fort of Greta entfernt, sodass wir ziemlich zügig da waren und das Auto am Straßenrand abgestellt haben. Das Erste, was wir von São Sebastião wirklich gesehen haben, war dann aber die große Kirche Igreja de São Sebastião, die unverkennbar den Mittelpunkt des Ortes ausmacht. Trotz, dass hier so ziemlich alle Straßen sternförmig im Ort zusammenlaufen war es, als wir hier waren, recht ruhig. Gegenüber von der Kirche gibt es einen größeren Platz, an dem sich auch ein kleiner Laden befand, der auch Essen verkaufte.
Unser Hunger trieb uns als Erstes in diesen Laden, wobei der uns nicht so richtig geheuer war. Innen war es recht dunkel und die Leute kamen irgendwie unfreundlich rüber. Alles in allem fühlte sich der Laden auf eine Weise schäbig an, sodass wir uns trotz knurrendem Magens dagegen entschieden, hier zu essen. Wir sind stattdessen doch dem Google-Tipp zur Pastelaria Matriz gefolgt. Der Laden befand sich sogar schon in Sichtweite und ist so auch keine 50 Meter von der Kirche entfernt gewesen.
Der Laden hier hat uns weitaus besser gefallen, was auch daran lag, dass die Verkäuferin hier direkt netter wirkte. Trotz einigen Verständigungsproblemen haben wir uns einmal quer durch ihre Küchlein probiert – an den Dish of the Day, eine Fischsuppe, haben wir uns nämlich trotzdem nicht herangetraut. Wir sind ja eigentlich beide nicht so die Fischesser. Während wir hier saßen haben bestimmt 5–6 einheimische hier auch etwas zu essen geholt.
Wir waren also auch nicht die Einzigen, die von hier aßen, nur die einzigen die auch hier saßen. Zum Nachtisch hatte Paul noch einen Kaffee, aber richtigen Kaffee scheint es hier einfach nicht zu geben. Es gab hier wieder einen kleinen espressoartigen Kaffee, den man zwar trinken konnte, der aber nicht mit einem richtigen Kaffee verglichen werden kann. Trotzdem hat uns der Laden ziemlich gut gefallen.
Während wir im Lokal saßen, hatte es etwas geregnet. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter, zumal wir gerade ja noch ein ganzes Stück am Fort Greta gelaufen waren, wo wir keine Möglichkeit gehabt hätten, uns irgendwo unterzustellen. Und Regen während wir irgendwo drinnen etwas essen ist ja das Beste, was uns passieren konnte. Durch leichten Nieselregen, der aber wieder stärker wurde, sind wir dann an der Kapelle Império São Sebastião und noch einmal an der Kirche Igreja São Sebastião vorbei zum Auto gelaufen.
Miradouro da Serra do Cume
Unser nächster Stopp sollte uns hoch hinaus führen: auf einen Aussichtspunkt auf knapp 550 m. Über die schönste Straße, die wir bisher gesehen hatten, ging es dafür in einer Tour den Berg hinauf. Die Fahrbahn war kilometerlang mit schönem Kopfsteinpflaster gepflastert, das wir in Deutschland nur aus Innenstädten kennen und an beiden Straßenränder waren meterhohe Blütenwände von Hortensien und leuchtend gelbem Schmetterlingsingwer (den Namen haben wir aber erst im Nachhinein herausgefunden).
Je höher wir kamen, desto schlechter wurde jedoch auch die Sicht. Oben am eigentlich wunderschönen Miradouro angekommen, mussten wir feststellen, dass wir maximal 10 Meter weit schauen konnten und der starke Wind uns den eigentlich recht moderaten Nieselregen ziemlich fies ins Gesicht peitschen konnte.
Wir wollten uns den Aussichtspunkt aber nicht nehmen lassen – zumal es hier sogar zwei Seiten gibt, einmal mit Blick nach Südwesten und einmal mit Blick nach Nordosten. Nunja: Die Nordostseite war zwar weniger windig aber nicht minder vernebelt. Echt schade, aber wenn das Wetter nicht nach unseren Regeln spielen will, müssen wir uns halt an das Wetter anpassen. Trotzdem haben wir hier tolle Bilder gemacht:
… zumindest haben wir es versucht. 😅 Was wir auch immer wieder faszinierend finden: Wenn wir irgendwo hinkommen (so auch hier) sind wir häufig die Leute, die am längsten irgendwo bleiben. Ein Auto kam an den Miradouro angefahren, die Leute sahen, dass sie nichts sahen, und fuhren wieder. Zu schade für den Weg hier herauf, wie wir finden…
Praia da Vitória
Einen letzten Stopp haben wir uns für diesen Tag noch ausgeguckt: die Stadt Praia da Vitória. Hierbei handelt es sich um eine der größten und touristischsten Städte auf Terceira. Herzstück der Stadt, die den Strand schon im Namen trägt, ist natürlich der Strand, wobei der gesamte Ort auf uns ziemlich nett wirkte.
Ein richtiges Ziel in der Stadt hatten wir ehrlich gesagt gar nicht, sodass wir, als wir hier waren, eher zufällig den Strand angesteuert haben. Mit dem Auto aus Süden kommend sind wir zunächst mitten durch die schöne Innenstadt gefahren und hatten schon Sorge, überhaupt einen Parkplatz zu finden. Hier war nämlich alles, was an Parkfläche zur Verfügung stand, ziemlich voll belegt. Als wir dann aber blindlings eine Straße nahmen, die aus der Innenstadt wieder hinausführte, kamen wir an die Straße, die am langen hellen Sandstrand vorbeiführt. Hier gab es noch einen weiteren großzügigen (allerdings zu bezahlenden) Parkplatz, auf dem wir unser Auto abstellten.
Leider hatten wir nur offenbar das schlechte Wetter vom Aussichtspunkt mit heruntergebracht und wir mussten beim Öffnen der Autotüren ganz schön aufpassen, dass sie uns nicht wegflogen. Paul hatte für ein kleines Entgelt einen Parkschein gekauft und diesen auf die Armatur gelegt, kurz darauf machte Laura die Fahrertür auf und der Wind schoss derartig durch das Auto, dass der Parkschein auf nimmer wiedersehen in der Weltgeschichte verschollen blieb.
Dementsprechend toll war auch das Erlebnis hier am Sandstrand zu laufen. Glücklicherweise war der Sand jedoch schon so feucht, dass der Wind nicht die ganze Zeit lose Sandkörner aufgewirbelt hat. Und in den Regenpausen (also in der Zeit, in der es nur genieselt hat), konnten wir die Umgebung – dank Regenjacken – hier wirklich gut bestaunen. Der Strand ist wirklich wunderschön und im Sommer bestimmt berstend voll mit Touristen. Hier gibt es alle paar Meter einen fest montierten Sonnenschirm und vom asphaltierten Parkplatz aus einen Holzweg fast bis ans Meer. Für einen öffentlichen Strand, für den man keinen Eintritt zahlen muss, macht das hier schon ordentlich was her. Auf der anderen Seite der Straße, die am Strand vorbeiführt, liegen dicht an dicht verschiedenste Cafés und Restaurants. Hier ist wahrscheinlich die Touri-Hochburg von Terceira. Praktischerweise ist auch der zweite von zwei internationalen Flughäfen (die Nummer eins ist natürlich in Ponta Delgada auf São Miguel) auch direkt um die Ecke.
Links vom Badestrand beginnt ein gepflasterter Weg entlang hin zur Marina der Praia da Vitória. Hier liegen, wie eigentlich in jeder größeren Stadt auf den Azoren, wohl immer dutzende schöne Boote und Segelschiffe.
Irgendwann ist aber der Regen so stark geworden, dass wir wieder in Richtung Auto flüchten mussten, um nicht vollends aufzuweichen. Sogar der Wind ist zwischenzeitlich doch so stark gewesen, dass Pauls Waden so aussahen, als hätte er direkt im Sand gesessen.
Hinter der Marina gab es übrigens noch einen kleinen Hügel, an dessen Seite ein breites Stück mit treppenartigen Steinen bebaut war. Um das ganze noch einmal etwas näher betrachten zu können, sind wir auf dem Weg aus Praia da Vitória noch einmal daran vorbeigefahren – aber sind noch immer ratlos, worum es sich bei dieser treppenartigen Konstruktion handelt. Es sah auf jeden fall ziemlich spannend aus.