Ankunft auf Flores und Fajã Grande
Flug nach Flores
Entfernung | Stop | |
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Hotel Cruzeiro
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18 km in 20 Minuten | ||
1,7 km in 5 Minuten | ||
= 19,7 km in 25 Minuten Fahrtzeit |
Am fünften Tag unserer Reise hieß es Abschied von Terceira zu nehmen. Um 11:30 Uhr morgens sollte uns ein kleines Flugzeug der azoreanischen Airline SATA auf die westlichste Azoreninsel Flores bringen.
Schon bei unserer Ankunft in Terceira, ein paar Tage zuvor, hatten wir bei der Abholung des Mietwagens mit dem Vermieter Autatlantis abgesprochen, dass wir den Wagen um 10:00 Uhr an diesem Tag wieder zurück geben wollten. Vom Hotel aus mussten wir hier nur knappe 20 Minuten fahren – aber aus unserer deutschen Vorsicht heraus haben wir bereits um kurz nach 9 Uhr aus dem Hotel ausgecheckt, sodass wir an diesem Morgen eigentlich viel zu viel Zeit hatten.
Im Flughafen in Terceira haben wir dann warten müssen, glücklicherweise gab es hier aber eine ganz passable Sitzecke mit Couch und Fernseher (mit portugiesischer Nachrichtensendung). Hier konnten wir aber schon mal den Laptop aufklappen und ein paar Notizen der ersten Tage aufschreiben. Hier in der Sitzecke haben wir bestimmt noch eine ganze Stunde gesessen, bis es sich gelohnt hat, zum Gate zu gehen. Der Flughafen hat insgesamt vielleicht fünf Gates, sodass die Gefahr, nicht rechtzeitig zum Gate zu kommen, weil die Wege so lang sind oder man es nicht findet, eher gering einzuschätzen war. Irgendwann sind wir also dann durch die Sicherheitskontrolle gegangen, was mit unserer ganzen Technik eigentlich immer eine Tortur für sich ist. Hier mitten im Atlantik scheinen die Menschen was das angeht aber wohl (zumindest zum Teil) auch etwas lockerer zu sein. Im Sicherheitsbereich gab es noch einen regionalen Softdrink mit Ananasgeschmack, Somol, aus dem Automaten. Das fanden wir aber ehrlicherweise nicht unbedingt wiederholungswürdig, weil zu süß. Mit der Dose in der Hand sind wir dann zum Gate gelaufen.
Als das Gate geöffnet wurde, haben wir den Namen der Insel fast gar nicht erkannt, da Flores hier offenbar Florsch ausgesprochen wird. Zu fuß ging es dann ein paar Meter über das Rollfeld in eine kleine Propellermaschine, die aktuell zu Corona-Zeiten auch nur zu vielleicht einem Drittel besetzt war.
In Flores angekommen ging es zunächst ganz schön schnell: Der Flieger war wieder am Boden, die Türen gingen auf und wir durften wieder über das Rollfeld ins Terminal laufen. Der Flughafen in Flores ist noch eine Ecke kleiner, als der in Terceira (… Terceira ist ja auch ein internationaler Flughafen), sodass es hier sogar nur ein einziges Gepäckband gab, auf dem wir auch rasch unser Gepäck fanden.
In der Eingangshalle haben wir direkt den Autatlantis Schalter gefunden, wo wir wieder unseren Mietwagen gebucht hatten. Auf Flores war Autatlantis mit großem Abstand der gefragteste Autovermiter. Trotz, dass hier aber konstant 2-3 Mitarbeiter arbeiteten, mussten wir hier ganz schön lange warten, bis wir an der Reihe waren. Die Zwischenzeit konnte Paul aber schon einmal nutzen, um in die Touristeninformation, die sich gegenüber vom Mitwagenschalter befand, zu gehen. Hier gab es wieder eine Karte der Insel und ein paar Informationen, welche Straßen tatsächlich befahrbar sind. Wichtig zu wissen ist nämlich, dass die Straße im Nordwesten, die von Ponta Delgada nach Fajã Grande führt, nicht für normale PKWs geeignet ist. Dazu an Tag 6 mehr. Die Touristeninformation war insgesamt ziemlich gut, weil sowohl kurz und bündig als auch informativ. Neben der Karte gab es folgende Infos:
- Beschaffenheit der Straßen
- Tipps zu Must-Sees
- Restaurants der Insel (es gibt erstaunlich wenige)
- Broschüren zu jedem öffentlichen Wanderweg
Irgendwann sind wir bei dem Mietwagenverleih an der Reihe gewesen und haben auch hier einen Citroën C1 bekommen.
Entfernung | Stop | |
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0,6 km in 2 Minuten | ||
20 km in 30 Minuten | ||
1,3 km in 4 Minuten | ||
1,7 km in 4 Minuten | ||
2,1 km in 5 Minuten | ||
4 km in 8 Minuten | ||
2,2 km in 5 Minuten | ||
= 31,8 km in 58 Minuten Fahrtzeit |
Supermarkt
Schon in der Schlange am Mietwagenschalter haben wir uns auf Google Maps auf die Suche nach einem Supermarkt begeben. Um einmal ein paar Grundlebensmittel wie Wasser und Cornflakes einzukaufen (wir hatten eine Selbstverpflegungsunterkunft), wollten wir gerne einen größeren Supermarkt besuchen. Uns ist hier der Supermercado “Pão de Açucar” ins Auge gesprungen, sodass wir vom Flughafen aus zunächst hier hin gefahren sind. In vielleicht 2 Minuten Fahrtzeit haben wir die Strecke hinter uns gebracht: Vom Flughafen aus links, Kreisverkehr erste raus, dann rechts und einparken. Einfacher und kürzer geht’s wohl nicht.
Wir haben übrigens Milch, Cornflakes, Nudeln, Sauce, Wasser, Cola, Brot, Käse, Marmelade und Kekse für ca. 20 € bekommen.
An der Kasse wurde es hier schon spannend: Wir wollten den Korb gerne mit zum Auto nehmen – konnten dies der Kassiererin aber nicht erklären, da sie kein Englisch verstand. Erst mit einem Kollegen und anderen Kunden gemeinsam konnten wir uns dann verständigen. Das war unser erstes Erlebnis, das wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass diese Insel insgesamt weniger touristisch ist, als Terceira – aber nicht auf eine schlechte Art.
Unterkunft “Sitio da Assumada”
Vom Supermarkt aus hieß es für uns dann ab auf die andere Seite der Insel. Der Flughafen befindet sich ganz im Osten der Insel, in der Hauptstadt Santa Cruz das Flores und unsere Unterkunft lag ganz im Westen, in der Stadt Fajã Grande. Flores ist aber nicht so groß, sodass der Weg von Santa Cruz das Flores bis nach Fajã Grande in guten 20 Minuten zu schaffen ist.
Mit dem voll beladenen Auto wollten wir dann also los fahren nach Westen. Die Topografie von Flores ist eigentlich ziemlich einfach: in der Mitte gibt es einen hohen Berg und eine Hochebene – und von den Küsten muss man dort erst einmal hinauf fahren. Es gibt ein paar größere Straßen, die hier hinauf führen und ein paar kleinere. Da wir uns am nördlichen Ende von Santa Cruz das Flores befanden, hat uns Google Maps über die Rua do Pimpinhal, eine kleinere Straße, die entlang einiger Wohnhäuser führt, in Richtung Hauptstraße über die Hochebene navigiert. Diese Straße hat stellenweise eine Steigung von 10% – eine Zahl, unter der wir uns, die wir ja aus dem platten Münsterland kommen, nicht allzu viel vorstellen konnten. Um das zu übersetzen: Der Citroën C1 hat schlapp gemacht. Gemeinsam mit den schweren Koffern, Rucksäcken und uns beiden zierlichen Personen war der kleine Motor des Autos einfach überfordert, selbst im ersten Gang. Und das schon nach den ersten 500 Metern den Berg hinauf. Paul ist hier ausgestiegen, um etwas Gewicht aus dem Auto heraus zu holen. Das Auto hat wieder fahrt aufgenommen und weiter ging es. Unpraktisch war hier auch wieder das Wetter. Oben in den Bergen hängen auf den Azoren gefühlt 4 von 5 Tagen feuchte Wolken – so auch an diesem Tag. Auf der Hauptstraße konnten wir wieder problemlos weiterfahren. Insgesamt war das aber schon eine ziemlich spannende Viertelstunde, hier überhaupt hin zu kommen.
Auf dem Weg über die Ebene auf dem Berg merkten wir schnell, wie sich das Wetter verbesserte. Auf den beiden Inselseiten ist das Wetter meist ziemlich unterschiedlich, sodass wir am Nachmittag noch echt Glück hatten und ein bisschen die Sonne genießen konnten. Vom Bergpass aus mussten wir noch ein Stück der Straße im Westen in Richtung Norden folgen. Der Weg hier ist ein Traum. So weit das Auge reicht gibt es hier Blüten zu sehen – meist kräftig gelben Schmetterlingsingwer aber auch sehr viel Hortensien. Und je tiefer man fährt, desto beeindruckender sind die Felswände, die man in der Ferne erspähen kann. An diesen Felswänden kann man sogar schon einige Wasserfälle erkennen.
Unser Ziel war nun aber erstmal zur Unterkunft zu kommen, um dort einzuchecken.
An der Unterkunft hat der Inhaber uns schon fast erwartet. Im Zentrum der Bungalowanlage liegt die Rezeption, in die wir uns als erstes gesetzt haben. Der Inhaber war sehr nett und nach den Formalien hat er uns auch nochmal eine eigene kleine Übersicht über die Insel gegeben. Er hat uns auf Basis von Google Maps ein paar Orte gezeigt, die wir auf jeden Fall sehen sollten. Insbesondere hat er uns empfohlen, die Wasserfälle Poço Ribeira do Ferreiro zu besuchen und uns dazu den Tipp gegeben, dass man die am besten Abends nach 17:00 Uhr besucht, da das Licht um diese Uhrzeit das beste ist. Zur Begrüßung gab es auch noch Masken und Desinfektionszeug. Ein sehr nettes Willkommensgeschenk zur gegebenen Situation!
Nach bestimmt 15 Minuten sind wir dann in unsere Wohnung gekommen. Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten und etwas runter gekommen waren, haben wir uns überlegt, was mit dem Rest des Tages anfangen sollten. Eigentlich hatten wir vorher geplant, an diesem Tag die Südrunde um die Insel zu fahren, was uns jetzt aber zu lang vorkam. Aus diesem Grund haben wir einfach ein paar Ziele in der Nähe unserer Unterkunft herausgesucht, die wir an diesem Tag noch anfahren konnten.
Cascata do Poço do Bacalhau
Unsere Unterkunft lag kurz vor dem kleinen Örtchen Fajã Grande, an dessen nördlichem Ende ein hübscher Wasserfall liegt. Dieser Wasserfall sollte, so unser frisch geschmiedeter Plan, unser erstes Ziel auf der Insel sein. Mit dem Auto sind wir deshalb in Richtung Fajã Grande von unserer Unterkunft los gefahren. Der Ort selbst ist wirklich klein und macht einen tollen dörflichen Eindruck. Viel von dem Ort haben wir aber gar nicht gesehen, es war alles ziemlich neu und eng und wir wollten ja auch unserer Route in Richtung Wasserfall folgen. Hinter dem Ort bleibt die Straße sehr schmal und wir konnten auf der rechten Seite im Berg schon zwei Wasserfälle erkennen. Ein paar Meter weiter gab es auf der linken Seite einen schmalen Parkstreifen, auf dem bereits viel Betrieb war. Wir hatten Glück, dass just in dem Zeitpunkt, als wir hier hin wollten, gerade ein großes Auto vor uns seinen Parkplatz verließ, den wir direkt übernehmen konnten.
Vom Parkplatz aus verlief ein frisch renovierter Weg, fast ohne Steigung an einem Bachlauf entlang in Richtung Wasserfall. Der Weg ist hier vielleicht 300 m lang und endet direkt unter dem Wasserfall. Auf dem Weg zum Wasserfall konnten dir einige hundert Meter links von dem Wasserfall, den wir ansteuerten, sogar noch einen zweiten ähnlich großen Wasserfall sehen. Leider gab es von hier keinen Weg dorthin. Die Sonne hatte übrigens ziemlich Kraft bekommen, sodass wir uns über die feine Gischt, die der Wasserfall mitbrachte, richtig freuten. Hier unter dem Wasserfall gibt es einen kleinen Pool, in dem man theoretisch auch baden kann und vor dem Wasserfall gibt es ein paar kleinere Wiesenflächen, auf denen auch einige Leute ein Päuschen einlegten. Als wir hier ankamen, waren wir wirklich überrascht: zum Einen wie viel hier los war (die Insel ist ja eigentlich nicht so touristisch und es ist gerade Corona-Pandemie) und zum anderen wie traumhaft schön dieser Ort hier ist. So ein toller Ort, der so weit im Nirgends ist, ist wirklich etwas besonderes.
Als wir genug der magischen Atmosphäre hier im saftigen Grün unterhalb des Wasserfalls eingeatmet hatten, haben wir uns wieder auf den Rückweg zum Auto gemacht. Da wir schon ein paar Autos die Straße weiter fahren sehen haben, haben wir uns kurzerhand entschieden, den weiteren Teil der Insel hier am Anfang des Nirgendwos noch weiter zu erkunden. In der Ferne konnten wir nämlich noch den letzten Ort, Ponta da Faja , der sich hier im Westen befindet erkennen. Hinter der langgezogenen Bucht, konnten wir schon von der Straße am Wasserfall aus die Kirche des Dorfes erkennen.
Auf dem Weg zu dem Dorf haben wir uns spontan noch überlegt, dass wir auch noch zum zweiten Wasserfall laufen wollten, weil uns der erste so gut gefallen hat. Irgendwo auf der passenden Höhe haben wir also das Auto wieder abgestellt und sind in Richtung Wasserfall gelaufen. Zwischen Straße und Wasserfall befand sich jedoch die meiste Zeit eine massive Steinmauer und jenseits der Steinmauer (höchstwahrscheinlich) bewirtschaftete Felder. An einigen Stellen gab es jedoch die Möglichkeit, in Gänge zwischen den Steinmauern hineinzulaufen. In einen dieser Gänge sind wir hinein gelaufen, mehr so auf gut Glück. Hier ist alles richtig sauber und gepflegt gewesen. Die Wege hier sind bestimmt eher für die Bauern gemacht, die ihre Felder beschicken müssen, aber auch für uns war das hier ein schöner Weg – nur leider verlief er irgendwie in die falsche Richtung: parallel zur Straße. Nach vielleicht 400 m sind wir wieder umgekehrt und wieder ins Auto eingestiegen. Hat also leider nicht geklappt, auch noch zum zweiten Wasserfall zu kommen.
Igreja de Nossa Senhora Do Carmo
Wenige Minuten später waren wir auch schon in dem Mini-Dorf Ponta da Fajã. Die Straßen sind hier noch einmal enger und auch hier ist alles sehr schön hergerichtet; nichts kaputt oder heruntergekommen. Im Zentrum der Siedlung ist eine höher gelegene Kirche mit angrenzendem Dorffestplatz. Als wir mit dem Auto in den Ort hinein gefahren sind, haben wir ein bisschen links und rechts geschaut, ob wir uns irgend etwas noch genauer anschauen wollten und als wir mitten in der Überlegung waren, fanden wir uns auch schon in einem Wendehammer nördlich der Siedlung wieder, hinter dem nur noch ein paar Felder kamen. Auf dem Rückweg haben wir noch einmal kurz an der Kirche angehalten, um ein paar Fotos aus der Dorfmitte zu machen. Da die Sonne aber weiterhin ziemlich knallte und der Ort nun mal auch nicht allzu viel hergab, sind wir recht zügig weitergefahren.
Papadiamandis Restaurant
Auf dem Rückweg von Ponta da Fajã haben wir noch einmal auf die Karte geschaut, die wir mittags in der Touristeninformation bekommen hatten. Hier sind praktischerweise neben den Straßen auch einige Sehenswürdigkeiten notiert. In Fajã Grande ist auf der anderen Seite der Bucht noch ein Piscina Natural, ein natürliches Schwimmbecken, ausgezeichnet. Wenn wir schon einmal auf dieser Seite von Fajã Grande sind, dachten wir, sollten wir auch alles mitnehmen, was der Ort hier noch zu bieten hat.
Mit dem Auto konnte man hier erstaunlich gut hin kommen. Alle Straßen hier in der Gegend waren ja ziemlich eng – bis auf diese. Hier am Meer gab es sogar einen richtig großen Parkplatz, auf dem wir unser Auto auch abgestellt haben. Von hier aus konnte man über einen großen asphaltierten Platz bis hin zum betonierten Steg ins Meer hinein laufen. Das “natürliche Schwimmbecken” war auch hier, wie sollte es auch anders sein, das Meer. Sehr cool: es gab sogar ein Sprungbrett ins Wasser!
Oberhalb des “Badestrandes” gab es noch eine kleine Snackbar. Vor der Snackbar gab es einige Tische, wovon wir einen in Beschlag genommen haben. In der Bar haben wir uns am Tresen Getränke geholt und im Anschluss draußen im Schatten sitzend die Aussicht genossen.
Die Aussicht hatte es echt in sich: Links das offene Meer, bis nach Amerika nichts als Wasser. Vorn der Badestrand, etwas weiter rechts die imposanten Felswände mit den zwei Wasserfällen, rechts eine kleine aber nette Grillstelle. Wir sind etwas sprachlos, diesen tollen Ort zu beschreiben; wir glauben, wir bleiben einfach bei Grandios. Hier könnten wir Tage verbringen (wenn die Stühle gemütlicher wären 😉) und abwechselnd die Aussicht genießen, ins Wasser springen und ein Buch lesen.
Abgesehen davon, dass es im Schatten so langsam etwas frisch wurde, haben wir uns aber überlegt den Abend noch zu nutzen, um das Highlight von Flores zu besichtigen: Die unzähligen Wasserfälle bei Poço Ribeira do Ferreiro.
Poço Ribeira do Ferreiro
Poço Ribeira do Ferreiro befindet sich wieder auf der anderen Seite von Fajã Grande, aber auch nur 2 km von unserer Unterkunft entfernt. Viele Straßen gibt es hier auf Flores gar nicht, weshalb wir an dem Parkplatz, auf dem man das Auto abstellt, um zu den Wasserfällen zu laufen, auf dem Hinweg sogar schon vorbei gekommen sind. Wir haben ihn nur noch nicht unbedingt richtig zuordnen können.
Im Vorfeld haben wir schon gelesen, dass es eine kurze Wanderung bis zu den Wasserfällen sei – aber sowohl die recht kurze Luftlinie (350 m vom Parkplatz aus) als auch die tollen Bilder von diesem Ort haben unsere Befürchtungen vor dem anstrengenden Weg etwas in den Hintergrund rücken lassen.
Vom Parkplatz aus ist der Weg zu den Wasserfällen ziemlich gut ausgeschildert. Der Trail beginnt kurz hinter einer kleinen Autobrücke und verläuft erst über etwas Rindenmulch. Recht schnell beginnt aber eine Treppe aus dicken Steinen, über die man auf Dauer auch einige Höhenmeter macht. Nach unserer Wanderung haben wir mal nachgeschaut:
Der Weg verläuft glücklicherweise die ganze Zeit durch den Wald, sodass die Sonne nicht so schlimm knallt. Die Luft war, als wir hier waren, auch ziemlich klar, sodass zumindest die äußeren Einflüsse das Hochlaufen nicht noch erschwert haben. Als wir um 18:00 Uhr hier her liefen war es auch nicht mehr voll, sodass wir uns alle Zeit der Welt für den Weg lassen konnten. Über Stock und Stein ging es dann eine ganze Zeit den Berg hinauf. Zwischendurch haben wir irgendwann schon gefragt, wie lang der Weg denn wohl noch ist – im Vorfeld hatten wir halt die 350 m Luftlinie gesehen… Was an dem Weg hier etwas fies und damit anders als bei Wegen zu anderen Wasserfällen ist, ist die Tatsache, dass man hier die ganze Zeit kein Wasserrauschen des Wasserfalls hört. Die Wasserfälle selbst befinden sich ja auch nach Ankunft an dem See noch einige Meter entfernt.
Irgendwann, als wir nach 20 Minuten Bergauf gerade bückenderweise unter einem umgekippten Baumstamm her liefen, konnten wir tatsächlich die imposante Wand aus Wasserfällen vor uns sehen. Wir waren tatsächlich angekommen. Vor dem See standen wir trotzdem noch im Wald, aber hier war eine ausreichend große Fläche, die unbewachsen war – man musste lediglich darauf aufpassen, wo man hintrat: an vielen Stellen ragten Wurzeln aus dem Boden und es lagen größere Steine herum, sodass man Gefahr lief zu stolpern. Die großen Steine und Wurzeln luden gleichzeitig aber auch ein, sich hier hin zu setzen und die Aussicht auf die Wasserfälle zu genießen. Auf der anderen Seite des Sees war eine hohe grün bewachsene Felswand, von der bestimmt fünf verschieden große Wasserfälle herunter in den See flossen. Unser Vermieter hatte uns ja schon den Tipp gegeben, abends hier hin zu kommen und dieser Tipp war goldrichtig. Die Abendsonne kommt nun mal aus Westen und scheint die Wasserfälle perfekt an. Man selbst steht komplett im Schatten der Bäume und kann hier den Blick schweifen lassen.
Wir waren so schlau, unsere Drohne mitgenommen zu haben, sodass wir ein paar Runden über den See fliegen konnten. Aber weder mit Kameras oder Drohnen – noch mit Worten kann man die Schönheit dieses Ortes wirklich festhalten.
Als wir oben waren, haben wir hier übrigens nur ein weiteres Pärchen getroffen, sonst war es hier wirklich ruhig. Schon verrückt nach dem Menschenauflauf am Wasserfall ein paar Stunden vorher. Nur auf dem Weg zurück zum Parkplatz sind uns noch 2-3 weitere Personen entgegen gekommen.
Nach dem vielen Laufen haben wir den Tag in der Unterkunft ausklingen lassen.