Faial

Die Insel

Faial ist die westlichste Insel der Zentralgruppe der Azoren und ist bekannt für ihre vielen blauen Hortensien. Aus diesem Grund wird die Insel offenbar sogar zum Teil Ilha Azul, also die Blaue Insel, genannt.

Man kann Faial (wie eigentlich alle Inseln) mit dem Flieger erreichen, wobei auf Faial einer der drei internationalen Flughäfen ist, der auch vom Festland aus angeflogen wird. Wenn man aber schon in der Zentralgruppe, zum Beispiel auf São Jorge oder Pico, ist, kann man auch sehr gut mit der Fähre in die Hafenstadt Horta übersetzen.

Die Geographie der Insel ist geprägt von dem großen Vulkan Caldeira in der Inselmitte. Neben diesem großen Vulkan gibt es ganz im Westen der Insel noch einen Landstrich, der erst 1958 bei einem Ausbruch des Vulkans Capelinhos, ein paar Meter vor der Küste im Meer, entstanden ist. Hier gibt es auch heute, 50 Jahre nach dem Vulkanausbruch, eine schwarze Mondlandschaft, eingefärbt von Vulkanasche.

Unser Eindruck

Wir haben Faial am 23.08. und 24.08. 2020 bereist. Wir kamen mit dem Flugzeug von der Insel Flores und hatten dann zwei volle Tage Zeit, die Insel zu erkunden. Insgesamt machte die Insel auf uns (erst recht nach dem sehr bergigen und eher ländlichen Flores) einen ziemlich urbanen Eindruck. Gerade die Region im Süden vor der Hauptstadt Horta ist für hiesige Verhältnisse recht dicht besiedelt.

Um die Insel herum führt mit der EN1-1A eine sehr gut ausgebaute Straße, über die man viel von der Landschaft der Insel sehen kann. Will man jedoch den Caldeira sehen, muss man ein paar (harmlose) Serpentinen hinauf fahren. Es ist aber grundsätzlich schonmal ziemlich praktisch, dass man überhaupt direkt bis zum Vulkankrater hinauf fahren kann!

Der Caldeira ist überhaupt das Highlight der Insel, das gefühlt jeder Besucher mitnimmt. Trotzdem hatten wir das Glück, dass es nicht zu voll war, als wir dort waren. Natürlich haben wir aber nicht nur den Caldeira besucht. Uns hat vor allem die Aschewüste am Vulkan Capelinhos richtig gut gefallen. Hier gibt es ein unterirdisches “Besucherzentrum”, in dem eine permanente Vulkan-Ausstellung besichtigt werden kann, dessen Eintrittskarten auch den Besuch des alten Leuchtturms in der Wüste mit einschließen. Auch die Hauptstadt Horta mit der bunt bemalten Marina und der im Süden angrenzenden Vulkan-Halbinsel Monte da Guia hat uns richtig gut gefallen. Vom Monte da Guia hat man einen grandiosen Blick auf den Sandstrand Porto Pim, das Fort São Sebastião und die Südküste der Stadt.

Uns hat Faial richtig gut gefallen. Gerade mit unserer Unterkunft der Quinta da Meia Eira hatten wir einen echten Glücksgriff. Die zwei Tage auf Faial waren tatsächlich etwas knapp, aber bei Faial haben wir nicht das Gefühl, dass wir aufgrund der knappen Zeit irgendwelche Highlights auslassen mussten. Lediglich Poço das Asas und den Park von Capelo haben wir aus Zeitmangel nicht mehr geschafft. Ein Tag mehr auf Faial, also insgesamt drei Tage, wären tatsächlich nicht schlecht gewesen. Möchte man dann noch die Annehmlichkeiten der Unterkunft nutzen, wird einem auch am vierten oder fünften Tag keinesfalls langweilig.

Gallerie

Facts

Größe 172 km²
Länge 21 km
Breite 14 km
Einwohner 14.759 (Stand: 2016)
Inselgröße Fünftgrößte Insel
Insel Zentralgruppe
Hauptstadt Horta

Unsere Route & Highlights

Organisatorisches

Ankunft 23.08.2020
Uhrzeit 12:15 Uhr
Verkehrsmittel per Flugzeug
Abfahrt 25.08.2020
Uhrzeit 09:00 Uhr
Verkehrsmittel per Fähre

Unterkunft: Quinta da Meia Eira

Auf Faial haben wir in der Quinta da Maia Eira übernachtet. Die Quinta ist eigentlich ein Bauernhof, wobei von miefigem Bauernhofcharme, wie wir ihn aus Deutschland kennen, kaum etwas zu spüren war.

Die Quinta da Maia Eira liegt unweit des Flughafens im Süd-südwesten von Faial. Die Unterkunft ist recht einfach von der Hauptstraße über eine kleine Straße, die nicht auf Google Maps verzeichnet war, zu erreichen. Hilfreich war hier aber auch die gute Ausschilderung direkt von der Hauptstraße aus.

Die Lage der Unterkunft ist an dieser Stelle wirklich ideal. Die Highlights von Faial sind ganz gut um die Unterkunft herum verteilt: Die Hauptstadt Horta ist nur 15 Autominuten entfernt, in der anderen Richtung befindet sich, ebenfalls nur 20 Autominuten entfernt, der Vulkan Capelinhos. Die Tatsache, dass die Unterkunft direkt neben dem Flughafen liegt, ist auch überhaupt kein Problem, da hier nur recht wenig Flugverkehr ist, sodass eigentlich gar keine Lärmbelästigung existiert.

Die Straße, in der die Unterkunft ausgeschildert war, endete irgendwann vor einem Trampelpfad. Wirkliche Parkplätze gab es hier leider nicht, sodass wir unseren Mietwagen vor die Mauer eines Nachbargrundstücks abstellen mussten. Der Eingang zur Unterkunft war aber ziemlich offensichtlich.

Hinter dem Tor zur Unterkunft fühlten wir uns ein bisschen wie in einer eigenen kleinen Welt. Hier war alles traumhaft bunt, toll bepflanzt und schön hergerichtet. Jedoch waren wir etwas verloren – so richtig wussten wir nämlicht nicht, wo wir uns anmelden sollten.

An einer Tür neben einem größeren Gebäude, das sich später als Restaurant entpuppte, hing ein Zettel, der beschrieb, dass wir an einer anderen Tür klopfen sollten, wenn hier niemand sei. Als wir wenige Minuten später die richtige Tür gefunden hatten, begrüßte uns auch schon ein super herzlicher älterer Mann. Er zeigte uns direkt das ganze (große!) Gelände und das Restaurant, in dem wir morgens Frühstücken konnten.

Der Mann hat den alten Bauernhof hier gemeinsam mit seiner Frau vor einigen Jahren gekauft und zu einer Gästeunterkunft umgebaut. Auf dem großen Gelände pflanzt er aber noch immer frisches Obst und Gemüse an, das er seinen Gästen immer frisch anbietet. Im Restaurant liegt immer frisches Obst und an einer Wand werden diverse selbstgemachten Marmeladen und anderen Leckereien als Souvenir zum Verkauf angeboten.

Nachdem er uns einen Großteil des Geländes mitsamt Pool und einem urigem Wohnzimmer mit ein paar Büchern und einer Brettspiel-Auswahl gezeigt hatte, zeigte er uns noch unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte und wir klärten noch, wann wir am nächsten morgen frühstücken wollten.

Das Zimmer befand sich im “ersten Stock”, obwohl es kein richtiges “Hauptgebäude” mit eigenem Eingang gibt. Stattdessen gibt es draußen Holztreppen, die zu Holzwegen führen, über die die einzenen Appartments zu erreichen sind. Das hat definitiv auch etwas vom Charme der Unterkunft ausgemacht. Direkt, wenn man die Tür aufmachte, stand man quasi im Garten.

Unser Appartment war ganz interessant aufgeteilt. Gegenüber von der Eingangstür gab es direkt die Tür ins Badezimmer, rechts herum ging es in den kleinen Wohnbereich. Der Wohnbereich bestand aus einem kleinen alten Sofa, dessen Rückseite an einen Küchentisch mit zwei Stühlen grenzte. Hinter dem Küchentisch gab es noch eine kleine recht moderne Küchenzeile.

Vom Wohnbereich war durch eine Tür der Schlafbereich zu erreichen. Das Schlafzimmer war ziemlich großzügig. Hier gab es eine Bank, auf der wir zumindest einen unsere Koffer ausbreiten konnten, einen Sessel, natürlich das Bett, einen Ofen und in einer Nische einen Kleiderschrank. Die meisten Möbel in diesem Raum sahen tatsächlich nach Antiquitätengeschäft aus – passten hier aber ultimativ gut hin.

Am ersten Abend wollten wir unbedingt noch den Pool der Unterkunft testen. Mitten auf dem Gelände gibt es hier ein eigenes Gebäude für den Pool mit angrenzendem Sanitärbereich und ein paar Liegen. Der Pool ist komplett überdacht und so auch an regnerischen Tagen zu nutzen, obwohl er nicht beheizt ist. Von den Liegen am Pool kann man übrigens sogar bis aufs Meer sehen!

Für das Frühstück gab es in dieser Unterkunft einen kleinen Bogen, auf dem wir eintragen konnten, was wir gerne essen würden. Von verschiedenen Marmeladen über Käse bis zu Eiern und natürlich auch Getränke wie Kaffee, Tee, Säfte etc. konnten wir hier alles wählen. Auch die Uhrzeit des Frühstücks konnten wir hier eintragen. Den Zettel sollten wir einfach “irgendwann abends” abgeben: entweder ihm persönlich oder einfach im Restaurant auf einen Tisch legen.

Das Frühstück in dieser Unterkunft war wirklich grandios. Auch hier haben wir nur den Herren gesehen, der vom schwenken der Pfanne mit dem Rührei bis zum aufnehmen weiterer Bestellungen alles in Eigenregie machte. Mit uns waren nur noch 1-2 weitere Tische besetzt – sodass er immer auch mal Zeit für ein kurzes Gespräch hatte. Insgesmat war diese Unterkunft wirklich die sympatischste von allen. Alles war so herzlich und irgendwie paradisisch.

Am zweiten und leider schon letzten Abend unseres Aufenthaltes in der Unterkunft hat Paul noch einen kleinen Rundgang über das Gelände gemacht. Fast auf jeden Schritt ist ihm hierbei eine der Hofkatzen gefolgt. Die Tiere waren zwar neugierig, haben sich aber eher zurückgehalten.

Die Unterkunft hat uns so gut gefallen, dass wir eigentlich zu gerne noch ein paar Tage auf Faial verbringen wollen – nur, um noch ein paar Bahnen durch den Pool hier zu schwimmen und die Seele im satten Grün baumeln zu lassen. Diese Unterkunft war wirklich Urlaub pur.

Internetseiten

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