Flores

Die Insel

Flores bildet gemeinsam mit der kleinen Insel Corvo im Norden die Westgruppe der Azoren. Mit über 200 km Abstand zur Zentralgruppe liegt Flores tatsächlich ein bisschen abgeschieden, was auch der Grund ist, warum die Insel erst recht spät besiedelt wurde. Die Insel Flores hat ihren Namen, wie die meisten Inseln der Azoren, nicht ohne Grund: Flores, deutsch: Blumen, ist komplett übersät von bunten Blüten.

Durch die weite Entfernung von Flores zu praktisch jeglicher anderer Zivilisation ist die Insel am aller einfachsten mit dem Flugzeug zu erreichen. Ein Reiseführer sagt, dass es zwischen Juni und September wohl auch Fährverbindungen gibt, aber, dass es sich hierbei um lediglich drei Sommermonate handelt, zeigt, dass das Flugzeug einfach die bessere Wahl ist.

Geographisch ist Flores recht übersichtlich: Die Insel ist nur 17×12 km groß und in der Inselmitte gibt es eine große Ebene auf dem Berg. Die Küsten von Flores sind fast allesamt Steilküsten, Strände gibt es kaum. Die Küsten sind dafür übersät von unzähligen Aussichtspunkten. Der einzige Strand, der gleichzeitig als schönster Strand der Westgruppe angepriesen wird, ist am Fajã da Lopo Vaz, einer kleinen Ebene am Meer, die nur über einen fast halbstündigen Fußweg mit 170 Höhenmetern zu erreichen ist. Der Rückweg ist hierbei noch nicht mit eingerechnet.

In der Hochebene von Flores gibt es einige Seen, unter anderem die Seen Lagoa Funda und Lagoa Comprida, die direkt nebeneinander liegen.

Die Hauptstadt Santa Cruz das Flores liegt im Osten der Insel und besteht Flächenmäßig schätzungsweise fast zu einem Drittel aus der Landebahn des Flughafens. Sonderlich groß ist die Stadt mit 1725 Einwohnern nämlich nicht.

Unser Eindruck

Wir haben Flores als zweite Insel der Azoren vom 20.08. bis zum 23.08.2020 bereist. Wir kamen mit dem Flugzeug von Terceira und hatten zwei volle und zwei halbe Tage lang Zeit, uns die Insel anzuschauen. Am 23.08. ging unsere Reise mittags mit dem Flieger weiter nach Faial.

Flores ist eine ziemlich kleine Insel mit sehr wenigen Einwohnern. Die Straßen sind vergleichsweise schlecht und führen die meiste Zeit an den Bergen der Insel entlang. Gleichzeitig wachen praktisch die ganze Zeit blühende Hortensien und kräftig gelb blühender Schmetterlingsingwer an den Rändern der kurvigen Straßen. Wir haben bei unserer Ankunft auf Flores im Touristenbüro am Flughafen eine Karte von Flores bekommen und der Mitarbeiter hat uns hier direkt erläutert, welche Straßen empfehlenswert, aber auch welche wir besser nicht befahren sollten. Aus unserer Sicht macht es definitiv Sinn, sich an diese Tipps zu halten!

Flores ist für uns eine Insel voller Highlights. Gerade die Region im Westen um die Stadt Fajã Grande hat uns richtig gut gefallen. Hier liegen unter anderem einige Wasserfälle: Nördlich liegt der grandiose Wasserfall Cascata do Poço do Bacalhau und südlich gibt es den traumhaften “Wasserfall-See” Poço Ribeira do Ferreiro, in den gleich mehrere Wasserfälle hineinfließen. Der Poço Ribeira do Ferreiro ist nur mit einer Wanderung bergauf durch den Wald zu erreichen, aber wirklich jede Mühe wert!

Südlich von Fajã Grande gibt es noch ein altes 1992 verlassenes Dorf. Das Dorf liegt etwas versteckt und Abseits von einer kleinen Straße und besteht aus einigen tollen Ruinen. Für uns gehört dieser Ort zu einen der drei Highlight von Flores.

Flores ist (mit São Miguel, aber die Insel steht irgendwie außer Konkurrenz) unser Azoren-Favorit. Die Kombination aus der Vielzahl an tollen Orten auf der Insel, die so beeindruckende Natur und die Ruhe machen die Insel einfach zu etwas einzigartigem. Trotz, dass wir auf der kleinen Insel praktisch drei Tage Zeit hatten, haben wir es nicht geschafft, alles zu sehen, was wir im Voraus herausgesucht hatten. Neben zwei Höhlen in den Steilklippen, die nur mit einer Bootstour besichtigt werden können, hatten wir leider auch etwas Pech mit dem Wetter an unserem letzten vollen Tag auf der Insel, weshalb wir unter anderem die Bergseen nicht besuchen konnten. Auch die noch in betrieb befindliche historische Wassermühle in Fajã Grande haben wir während ihrer Öffnungszeichen besuchen können.

Unser Tipp: Flores sollte man auf jeden Fall besuchen und sich ausreichend Zeit für die Insel nehmen. Die Natur der Insel ist so beeindruckend und es gibt praktisch überall atemberaubende Aussichten, die man in Ruhe genießen sollte. Da wir mit drei Tagen (längst) nicht ausgekommen sind, würden wir tatsächlich empfehlen 4-5 Tage auf Flores zu verbringen.

Gallerie

Facts

Größe 143,1 km²
Länge 17 km
Breite 12 km
Einwohner 3.692 (Stand: 2016)
Inselgröße Viertkleinste Insel
Inselgruppe Westgruppe
Hauptstadt Santa Cruz das Flores

Unsere Highlights

Organisatorisches

Ankunft 20.08.2020
Uhrzeit 12:35 Uhr
Verkehrsmittel per Flugzeug
Abfahrt 23.08.2020
Uhrzeit 11:25 Uhr
Verkehrsmittel per Flugzeug

Unterkunft: Sitio da Assumada

Auf Flores waren wir am Rand des Ortes Fajã Grande, dem “größeren” Ortes im Westen der Insel, untergebracht. Hier liegt mit der Sitio da Assumada ein kleiner Bungalowpark mit 5 Unterkünften, in dem wir für drei Nächte untergebracht waren.

Auf den ersten Blick hatten wir im Vorfeld gedacht, dass die Lage der Unterkunft recht bescheiden ist. Einerseits waren unsere Highlights alle hier im Westen und andererseits ist Flores sowieso insgesamt recht klein, sodass eigentlich alles von überall sehr gut zu erreichen ist. Für uns war die Lage der Unterkunft auf diese Weise echt ideal!

Bei unserer Ankunft sind wir vom Flughafen aus (über einen kurzen Zwischenstopp im Supermarkt) direkt zur Unterkunft gefahren. Dabei sind wir tatsächlich schon an zwei, drei Spots vorbeigekommen, die wir an den nächten Tagen noch besuchen wollten. Eins der Insel-Highlights, die Poço Ribeira do Ferreiro, lag beispielsweise auf unserem Weg und liegt nur wenige Kilometer von der Unterkunft entfernt.

Direkt hinter der Einfahrt zur Unterkunft befindet sich ein Parkplatz, auf dem Platz für ca. 5-6 Autos ist. Etwas komisch fanden wir hier, dass einige Kameras installiert waren, die den Parkplatz überwachten. Auf dem Parkplatz fühlte man sich deshalb schon ein bisschen beobachtet.

Der Bereich hier um die Parkplätze war aber bereits sehr schön angelegt. Der Boden war komplett mit grauem Schotter ausgelegt und die Parkplätze waren alle mit kleinen Beeten eingerahmt, in denen Gräser wuchsen.

Vom Parkplatz aus verläuft ein langer Fußweg an den einzelnen Bungalows vorbei. Auch hier gab es auf beiden Seiten Beete mit Gräsern und Kakteen. Um ein bisschen Privatsphäre für die Bungalows zu schaffen, lagen die Eingänge in die Bungalows jedoch – strategisch passend – nicht direkt am Fußweg, sondern auf der dem Weg abgewandten Seite.

Bei unserer Ankunft sind wir als erstes der Ausschilderung zur Rezeption gefolgt. Die Rezeption lag auf ca. einem Drittel des Weges, der an den Bungalows vorbei führte, auf er linken Seite. Hier begrüßte uns der Eigentümer der Anlage, der uns hier auch alles freundlich erklärte. Er erzählte uns auch noch ausführlich, was man auf Flores unternehmen könnte – sogar mit Google-Earth-Unterstützung. Für weitere Fragen gab er uns noch seine Telefonnummer und er erzählte, dass er auch direkt neben der Bungalowanlage wohnen würde. Bevor er uns zu unserem Bungalow brachte, gab er uns noch eine Liste aller Restaurants von Flores. Die Liste war erstaunlich kurz – wer also auf Flores essen gehen möchte, sollte sich vorher gut überlegen, wo er das möchte und ggfs. vorher reservieren.

In unserem Bungalow konnten wir erst einmal ankommen und uns einrichten. Wir hatten den ersten Bungalow auf der linken Seite – unsere Reiseagentur hat sich nicht lumpen lassen und und sogar zwei Schlafzimmer gebucht.

Unser Bungalow hatte eine recht große Küchenzeile mit Spüle, Kochfeld, Ofen, Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster und Kaffeemaschine. Alles da also, um sich tatsächlich selbst mit Essen zu versorgen.

In den anderen Unterkünften mit Küche, die wir auf den Azoren besucht haben, hatten wir das Problem, dass die Küche einen sehr starken Geruch hatte. Woher der kommt (der war nämlich überall ähnlich), können wir nicht sagen. Diese Küche roch von allen unseren Unterkünften aber mit am wenigsten.

Angrenzend an den Küchenbereich, der direkt vom Eingang in den Bungalow zu erreichen war, war ein großzügiger Wohnbereich mit Tisch und Stühlen und einer Couch. Über der Couch hing eine Klimaanlage. Platz für einen Couchtisch gab es hier zwar nicht, dafür gab es einen weiteren Tisch, den wir zumindest für einen unserer Koffer nutzten konnten.

Vom Wohnbereich aus konnten wir das Badezimmer und die zwei Schlafzimmer erreichen. Ein Schlafzimmer hatte ein Doppelbett, das andere nur ein einfaches. Beide Schlafzimmer waren nicht sonderlich groß.

Der Wohnbereich hatte eine schöne große Fensterfront in Richtung Garten. Hinter jedem Bungalow gab es nämlich einen eigenen (gar nicht mal kleinen) privaten Gartenbereich, der ideal geeignet war, um in Ruhe draußen entspannen zu können. Vor der Eingangstür gab es noch ein kleines Abdach, unter dem ein Tisch mit Stühlen stand, der ideal für ein Frühstück draußen war und zwischen den Balken, die das Dach stützten, war eine Hängematte aufgespannt (❤️). Auf der Rasenfläche gab es zudem noch zwei Liegen. Ein wirklich toller Außenbereich!!

Positiv zu erwähnen ist zusätzlich die Tatsache, dass es einen Wäscheständer gab, auf dem wir nasse Sachen trocknen konnten. Der überdachte Bereich vor dem Garten war hierzu ideal. Um etwas Kofferplatz zu sparen, hatten wir Handwaschmittel mitgenommen, um einige unserer Sachen auf der Reise waschen zu können. Das haben wir in dieser Unterkunft direkt am ersten Abend ausgenutzt und damit den Wäscheständer behangen. Man muss hierbei nur daran denken: Die Luftfeuchtigkeit auf den Azoren ist immens, es dauert wirklich über zwei Tage bis Sachen, die richtig nass sind, trocknen.

Am Abend vor unserer Abreise hat der Eigentümer von sich aus, kurz bevor wir zur Rezeption wollten, an unsere Tür geklopft, um unsere Abreise zu regeln. Ganz unkompliziert konnten wir hier regeln, dass wir den Schlüssel zum Bungalow einfach außen stecken lassen konnten, um morgens um 07:30 Uhr die Unterkunft zu verlassen. Wir wollten den Morgen vor unserem Abflug nämlich noch nutzen, um die Seen Lagoa Comprida und Lagoa Negra zu sehen.

Die drei Tage auf Flores waren für uns viel zu kurz und gerade auch in dieser Unterkuft mit der tollen Hängematte und einem echt gemütlichen Sofa 😎 haben wir uns richtig wohl gefühlt. Eine viel bessere Lage können wir uns inzwischen auf Flores gar nicht vorstellen. Der Teil, der von hier am weitesten entfernt war, der Norden, ist für uns insgesamt auch der uninteressanteste Teil der Insel. Diese Unterkunft bekommt ein ganz klares Daumen hoch von uns!

Internetseiten

Homepage des Hotels
Infos von Picotours
Infos von Booking.com

Dokumente

Restaurants auf Flores Übersicht (Stand: Sommer 2020)
Restaurants auf Flores Adressen (Stand: Sommer 2020)