São Miguel

Die Insel

São Miguel bildet gemeinsam mit Santa Maria die Ostgruppe der Azoren. Die Ostgruppe ist gleichzeitig auch die südlichste Inselgruppe der Azoren, sodass São Miguel noch 100 km südlicher als Pico, die südlichste Insel der Zentralgruppe, liegt. São Miguel beheimatet etwas mehr als die Hälfte aller Einwohner der Azoren.

Als größte Insel der Azoren ist São Miguel natürlich mit einem internationalen Flughafen ausgestattet, der regelmäßig von Lissabon aus angeflogen wird. Von São Miguel fliegt man auch am besten weiter auf die anderen Inseln. Die nächste größere Azoren-Insel, Terceira, ist über 150 km von São Miguel entfernt. In den Sommermonaten gibt es trotzdem Fähren, die von São Miguel zu den anderen Inseln übersetzen.

São Miguel wird geographisch dominiert von drei Gebirgs- bzw. Vulkanregionen. Der größte und bekannteste Vulkan der Azoren befindet sich im Westen der Insel um den Ort Sete Cidades. In diesem Krater liegen die zwei wohl meist fotografierten Kraterseen der Azoren, der Lagoa Azul (Der “Blaue See”) und der Lagoa Seca (der “Grüne See”). Im Zentrum der Insel liegt der See Lagoa do Fogo zwischen den beiden Bergen Barrosa und Cumiera. Im Osten beginnt hinter dem Ort Furnas ein langer Bergkamm, der bis zur Ostküste der Insel reicht. Anders als bei vielen anderen Inseln, gibt es auf São Miguel recht wenige Steilküsten. Die meisten Küstenorte liegen direkt am Meer.

Unser Eindruck

Wir haben São Miguel als letzte Insel unserer Reise vom 01.09. bis zum 06.09.2020 bereist. Durch die Flüge hatten wir insgesamt 4,5 Tage Zeit, die Insel zu erkunden. Gerade bei der Ankunft in der großen Hauptstadt Ponta Delgada macht São Miguel einen gänzlich anderen Eindruck, als die anderen Inseln der Azoren. Das sehr urbane Gebiet um die Hauptstadt täuscht jedoch. Auch auf São Miguel gibt es einige ruhigere Ecken und viele weite, grüne Wiesen.

Die Straßen auf São Miguel sind fast alle sehr gut zu fahren. Da die Städte von São Miguel aber nun mal nicht ganz klein sind, gibt es hier schon ein paar engere Gassen, bei denen man etwas vorsichtiger fahren muss. Grundsätzlich ist das aber kein Hindernis. Lediglich die Straßen im äußersten Osten würden wir definitiv nur empfehlen, wenn Achterbahnerfahrung vorhanden ist.

Restauranttechnisch muss man sich auf São Miguel auch keine Gedanken machen. Wir haben zwar nicht allzu viele Restaurants von innen gesehen, sondern haben die Tuká Tulá Bar in Ribeira Grande sogar gleich zwei mal besucht, aber das hat sich definitiv gelohnt!

São Miguel hat ziemlich viele Highlights zu bieten. Gerade die Region um die Seen bei Sete Cidades, die wir auch bei einer Quad Tour erkundet haben, ist grandios. Hervorgehoben sei hier mindestens das verlassene Hotel Monte Palace und der Miradouro da Boco do Inferno. Auch die Gegenden nördlich und südlich des Furnas Sees haben uns richtig gut gefallen. Im Norden gibt es den riesigen Gréna Park mit vielen kleinen Highlights und im Süden gibt es einen Park, in dem die Capela de Nossa Senhora das Vitórias steht.

Die 4,5 Tage, die wir auf São Miguel hatten, waren auch hier leider viel zu kurz. Wer die Insel in Gänze genießen möchte, sollte am besten 10 Tage für die Insel einplanen.

Gallerie

Facts

Größe 746,8 km²
Länge 63,7 km
Breite 16,1 km
Einwohner 138.138 (Stand: 2016)
Inselgröße Größte Insel
Insel Ostgruppe
Hauptstadt Ponta Delgada

Unsere Route & Highlights

Organisatorisches

Ankunft 01.09.2020
Uhrzeit 10:20 Uhr
Verkehrsmittel per Flugzeug
Abfahrt 06.09.2020
Uhrzeit 06:15 Uhr
Verkehrsmittel per Flugzeug

Unterkunft: Pedras do Mar Resort & SPA

Unsere letzte Unterkunft war gleichzeitig auch die Unterkunft, in der wir am längsten untergebracht waren. Anders als die letzten Unterkünfte, die ja etwas individueller waren und wo wir meist ein ganzes Bungalow für uns hatten, waren wir auf São Miguel in einem Hotel untergebracht – und zwar in einem richtig guten Hotel, das 5 Sterne hatte.

Das Hotel liegt ziemlich Zentral im Norden von São Miguel, kurz vor Calhetas. Durch die Größe von São Miguel ist die Lage des Hotels (anders als bei so manch anderer Insel) tatsächlich nicht unerheblich. Zuerst hatte unser Reiseanbieter für uns eine Unterkunft im äußersten Osten, im Ort Nordeste, gebucht. Von dort aus wäre aber quasi jeder Ausflug mit einer langen Autofahrt verbunden gewesen. Da war die Lage des Pedras do Mar defintiv besser. Einen Tag sind wir ja die Küste von Nordeste nach Süden gefahren – einer der anstrengendsten Trips unserer Reise.

Auch die Umgebung des Hotels ist ganz nett (nicht als kleine Schwester von Scheiße zu verstehen, war aber auch nichts derart besonderes). Es liegt direkt am Meer und drumherum ist ziemlich viel Freifläche. Das Hotel hat zwar keinen eigenen Strandabschnitt, dafür aber einen hübschen Infinitypool mit einigen Liegen und Sonnenschirmen. Wenn man ein paar Meter durch die Klippen läuft, kommt man darüber hinaus zu einem öffentlichen Badestrand – azorentypisch mit grobem Kiesboden.

Direkt bei unserer Ankunft hat uns das Hotel richtig gut gefallen. Dick bepackt mit unseren großen Koffern und etwas verschwitzt von unserer Tagestour durch Ponta Delgada sind wir in dem schnieken Eingansbereich des Hotels angekommen und wollten einchecken. Ein bisschen underdressed fühlten wir uns hier schon. 😉

Nach dem Check-in sind wir erst mal in unser Zimmer gegangen, das im zweiten Stock lag und einen tollen Meerblick bot. Optisch war das Zimmer im Vergleich zum Rest des Hotels nicht so ein highlight, aber vollkommen okay. Zentral stand natürlich das Bett, vor dem Balkon gab es noch ein kleines Sofa mit Coutisch und einen Sessel. Im Kleiderschrank gab es noch einen kleinen Wasserkocher und ein paar Teebeutel. Der Wasserkocher ermöglichte es uns, zum Abendessen ein paar Fertignudeln aus dem Becher aufzugießen, um ein paar Euros zu sparen. Etwas schade war nur, dass wir keine separate Dusche hatten, sondern lediglich eine Badewanne mit Duschstange.

In diesem Hotel hatten wir wieder klassisches Hotelfrühstück, das trotz Corona als Buffet angeboten wurde. Wir konnten uns hier jeden Tag aufs Neue entscheiden, wann wir gerne frühstücken wollten. So wollte das Hotel den Gästeandrang über die gesamte Frühstückszeit verteilen. Um zumindest ein bisschen Infektionsschutz zu betreiben, musste beim Holen der Speisen und Getränke ein Mund-Nase-Schutz und Einmalhandschuhe getragen werden.

Das Frühstück hier war ziemlich reichhaltig: Eier in verschiedensten Formen, verschiedenster Käse, Bohnen, Speck, Cornflakes, Porridge, Brot, Marmelade, Pancakes, geschnittenes Obst, Kuchen und im Grunde alles, was man sich unter einem guten Frühstück vorstellen kann, gab es hier. Lediglich ein Manko hatte das Frühstück: es war alles kalt. Gerade bei den Pancakes, die wirklich toll aussahen, schmeckte man das Alter deutlich. Der Kaffee hingegen war in diesem Hotel einer der Besten unserer ganzen Reise. Portugiesen trinken praktisch eigentlich nur Espresso – einen Kaffee, wie wir ihn kennen, gibt es hier kaum. Die Kaffeevollautomaten in diesem Hotel hingegen hatten einen Modus der einem Kaffee, wie wir ihn kennen, schon ganz schön nah kam!

In diesem Hotel haben wir wieder einen Tag lang Pause gemacht. Die zwei Pools (Indoor & Outdoor) mussten schließlich getestet werden und ein bisschen Erholung im Urlaub tut auch gut. Leider hatten wir etwas Pech und hatten echt schlechtes Wetter, als wir den Außenpool testen wollten. Das Wasser war wirklich kalt und wir sind gaaanz langsam hinein gegangen und just als wir 10 Minuten im Wasser waren, fing es an zu regnen. Auf jeden Fall können wir jetzt sagen, den Infinitypool nicht nur von außen gesehen zu haben!

Da wir aber gerade mit Schwimmsachen und Handtüchern (die es übrigens mit einem auf Plastikkarten basierenden Pfandsystem an der Rezeption gab) ausgestattet waren, sind wir einfach in den Indoor-Pool gegangen, um uns wieder aufzuwärmen.

Der Indoor-Pool liegt im Untergeschoss des Hotels, ist aber auch sehr gut von außen zu erreichen, da es hier eine separate Eingangstür gibt. Der Bereich um den Indoor-Pool, in dem es einen kleinen Wasserfall gibt, ist mit Liegen ausgestattet. Nachdem wir uns im Wasser aufgewärmt hatten, haben wir uns hier noch etwas hingelegt. Mit uns waren lediglich 1-2 weitere Familien (also insgesamt 3-4 weitere Menschen) hier, sodass es auch nicht allzu laut war. Hinter den Liegen gab es noch eine Sauna, ein Türkisches Bad, und ein kleines Fitnesstudio. Das war aber gerade coronabedingt geschlossen, lediglich für das Fitnesstudio hätte man individuelle Zeiten reservieren können.

Im Untergeschoss, angrenzend an den Schwimmbereich, lag noch das SPA. Damit haben wir uns aber gar nicht wirklich beschäftigt, sodass wir dazu praktisch nichts sagen können.

Insgesamt fanden wir es erstaunlich, wie voll das Hotel tatsächlich war. Auf den letzten Inseln haben wir immer wieder gehört, wie gering die Auslastung doch sei, aber in diesem Hotel – so war zumindest unser Eindruck – war ganz schön was los. Ein Hotel ist aber natürlich auch, was die Gästeanzahl angeht, etwas anderes, als ein kleiner Bungalow in einem Bungalowpark, sodass der Eindruck täuschen kann. Aber São Miguel ist auch die größte Insel und gleichzeitig die touristischste, weshalb der Eindruck vielleicht sogar stimmen mag.

Wir haben uns hier im Hotel auf jeden Fall wohl gefühlt, wenn auch ein eigener Bungalow noch etwas mehr Charme versprüht. Auf der anderen Seite sind die Annehmlichkeiten von einem Hotel (keine Insekten, insgesamt höhrer Standard) nicht von der Hand zu weisen sind. 😉 Wir würden das Hotel auf jeden Fall weiterempfehlen!

Internetseiten

Homepage des Hotels
Infos von Picotours
Infos von Booking.com